Herne. Seit Monaten sorgt ein Stromaggregat an einem Netto-Markt in Herne für Unmut bei Anwohnern. Grund ist der Lärm, den die Maschine verursacht.
Seit September 2021 sorgt ein Stromgenerator im Hinterhof des Netto-Marktesin Herne-Eickel (Hauptstraße 25) für Ärger bei den umliegenden Anwohnerinnen und Anwohner. Der Wanne-Eickeler Christoph Platz wandte sich deswegen an die Herner WAZ-Redaktion. Platz, der von Beruf Bildhauer ist, wohnt in unmittelbarer Nähe zur Filiale, sein Atelier geht auf den Hinterhof hinaus, in dem das Aggregat steht. Dieses laufe Tag und Nacht – und das an sieben Tagen die Woche, so der Anwohner.
Herner Anwohner: Lärmbelästigung kaum zu ertragen
„Ich habe diesen Lärm den ganzen Tag über im Ohr“, erzählt Christoph Platz. Der Schallschutz, den Netto um das Aggregat herum angebracht habe, bringe kaum etwas. Im Markt habe er die Auskunft erhalten, die Behebung des Problems scheitere an Versicherungsfragen. Auf Nachfrage beim Ordnungsamt habe man ihm gesagt, dass sich schon mehrere Anwohnerinnen und Anwohner beschwert hätten; die reguläre Stromversorgung solle aber bald wiederhergestellt werden.
Auf Anfrage der WAZ teilte das Unternehmen Netto am Donnerstag, 31. März, schriftlich mit, es sei eine neue Trafostation (Netzstation) eingebaut worden, die spätestens in der Woche ab 4. April ihren Betrieb aufnehmen werde. Damit hätte die provisorische Stromversorgung in Kürze ein Ende. Das bestätigte unlängst auch die Stadt Herne in Reaktion auf eine Anfrage der SPD-Bezirksfraktion. Letztere hatte das Thema in einer Sitzung der Bezirksvertretung Eickel am Donnerstag, 24. März, aufgegriffen.
Stromerzeuger war bereits Thema in der Bezirksvertretung Eickel
Aus der Anfrage der SPD, die der WAZ vorliegt, geht hervor, dass es schon Ende 2021 Beschwerden mehrerer Bürgerinnen und Bürger wegen des Stromerzeugers gegeben hat. Von der Stadtverwaltung habe man „zwischenzeitlich die Auskunft erhalten, dass der Sachverhalt bekannt sei, die Versicherung die Abwicklung freigegeben hätte und mit einem Übergang in eine normale Stromversorgung noch vor Weihnachten 2021 zu rechnen sei“. Wie sich herausstellte, war dem jedoch nicht so: Mitte Februar 2022 habe es erneute Beschwerden von Anwohnern gegeben, so die SPD-Bezirksfraktion weiter. Die „erhöhte Lärmbelästigung“ sei aus ihrer Sicht „dauerhaft nicht mehr akzeptabel“.
Auf die Frage der SPD, wann die Anwohnerinnen und Anwohner mit einem Ende der Lärmbelästigung rechnen könnten, antwortete die Stadt Herne, es seien noch „einige Formalitäten mit den Stromversorgern in Klärung“. Die Rückkehr zur regulären Stromversorgung des Marktes solle aber „in Kürze erfolgen“. Sollte sich die Abschaltung des Aggregates weiter verzögern, wolle man „weitergehende verwaltungsrechtliche Maßnahmen“ erwägen. „Das sind ja ganz erfreuliche Neuigkeiten“, findet Christoph Platz. Er und seine Nachbarn können nun die Hoffnung hegen, dass in ihrem Hinterhof bald wieder Ruhe einkehrt.
>>> WEITERE INFORMATIONEN: Zum Hintergrund
- Wie die Stadt der WAZ mitteilte, hat es im Herbst vergangenen Jahres einen Brand in der Netto-Filiale an der Hauptstraße gegeben. Dieser wiederum habe einen Stromausfall ausgelöst.
- Seit September 2021 erfolgt die Stromversorgung des Marktes über den Generator.