Herne. Die Preise für Gas, Öl und Strom sind stark gestiegen. Viele Menschen zahlen höhere Abschläge und mehr Nebenkosten. Was eine Expertin nun rät.

Die Energiekosten sind förmlich explodiert, die Preise für Gas, Öl und Strom sind enorm gestiegen. Für viele Menschen mach sich das durch deutlich höhere Abschlagszahlungen und hohe Nebenkostenabrechnungen bemerkbar. Silke Gerstler, die Umweltberaterin der Herner Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW, gibt einfache Tipps, mit denen sich im Alltag die Energiekosten senken lassen.

Heizkosten senken:

Jedes Grad Raumtemperatur senkt den Verbrauch laut Silke Gerstler um etwa sechs Prozent. „Im Wohnzimmer sind 20 Grad perfekt, im Schlafzimmer reichen oft auch nur 18 Grad, in weniger genutzten Räumen sogar 16 Grad“, so die Umweltberaterin. Bei noch niedrigeren Temperaturen drohe Schimmel.

Richtig lüften:

Durch mehrfaches Stoßlüften werde die Raumluft schnell und effizient ausgetauscht. Das spare Energie. Im Gegensatz zum dauerhaften Kipplüften: das kühle die Wände aus und sei daher nicht empfehlenswert. Um undichte Stellen an Fenstern oder Türen aufzuspüren, rät Silke Gerstler, ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel einzuklemmen: „Lässt es sich bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen, ist das Fenster an dieser Stelle dicht.“ Andernfalls sollten die Dichtungen erneuert werden.

„Besonderes Sparpotential bieten die Großgeräte“, so Gerstler. Im Kühlschrank reichten demzufolge sieben Grad im oberen Fach meist vollkommen aus. Bereits bei einem Grad weniger steige der Stromverbrauch um etwa sechs Prozent. „Nur wenn häufig schnell verderbliche Lebensmittel aufbewahrt werden, sollte die Kühlschranktemperatur auf zwei Grad gesenkt werden.“

Bei Wasch- und Spülmaschinen lohne es sich, Eco-Waschgänge zu nutzen. „Kurzprogramme sind nicht empfehlenswert, da sie mehr Strom und Wasser verbrauchen“, sagt die Umweltberaterin.

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Fast ein Drittel des Stromverbrauchs in einem Haushalt fällt laut Silke Gerstler für Kommunikation und Unterhaltung an: „Dazu gehören Fernseher, Computer, Handys oder Spielekonsolen.“ Bei Videokonferenzen und Streaming sei es ratsam, das Tablet oder den Laptop zu nutzen, eine geringere Auflösung zu wählen und das WLAN statt das Mobilfunknetz zu nutzen.

Die Umweltberaterin empfiehlt, den Stromverbrauch im eigenen Haushalt zu messen. Das sei ganz einfach mit einem Strommessgerät möglich. In den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW kann es kostenlos ausgeliehen werden.

Für weitere Informationen und Fragen steht die Verbraucherzentrale NRW in Herne telefonisch unter 02323 9604255 oder per Mail an herne@verbraucherzentrale.nrw zur Verfügung.