Herne. Der Rotary Club Herne schafft es auch in Zeiten der Pandemie, Hilfsprojekte umzusetzen. So finanziert er Schwimmkurse für Grundschulkinder.

Die Corona-Pandemie hat auch wohltätige Organisationen vor große Probleme gestellt: Sie konnten nur sehr eingeschränkt Veranstaltungen durchführen, um zum Beispiel Spendengelder zu sammeln, auch die Realisierung eigener Projekte gestaltete sich schwierig. Doch es kann funktionieren. Der Rotary Club Herne engagiert sich in einem Bereich, der in Herne in der jüngeren Vergangenheit viel Aufmerksamkeit erfahren hat: Schwimmkurse für Kinder.

Der Impuls, Schwimmkurse anzubieten, habe sich aus der Tatsache ergeben, dass manche Familien finanziell nicht in der Lage seien, so einen Kurs zu bezahlen, erzählt der Club-Präsident Ulrich Eickhoff im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Das führe dazu, dass manche Kinder bis zum fünften oder sechsten Schuljahr noch nie in einem Schwimmbad gewesen seien. Bei einem Besuch vor Ort habe er gesehen, wie glücklich die Kinder sind. „Wenn man Kindern das Schwimmen beibringt, kann das Leben retten“, so Eickhoff. Die Rotarier unterstützten Bereiche, wo es keine Förderung - zum Beispiel vom Land - gebe. Nach Absprache mit den unterschiedlichen Institutionen (Stadtsportbund, DLRG und Herner Gebäudemanagement) würden kurzfristig Zeiten - an Samstagen - in den Stadtteil-Lehrschwimmbecken zur Verfügung gestellt, Schulsozialarbeiter würden die teilnehmenden Kinder zuvor aussuchen und vorschlagen. Den Unterricht übernähmen ehrenamtliche Helfer.

Mit Lego-Robotern das Interesse an Technik wecken

Daneben unterstützt der Club ein Lego-Projekt. Dabei bauen Grundschüler gemeinsam einen Lego-Roboter. Das habe den Effekt, dass sie miteinander arbeiteten, sich verstehen lernten und Kontakt zu Technik bekämen. Zwar hätten die meisten Schulen Fördervereine, doch dort, wo diese Vereine nicht die finanziellen Mittel für diese Lego-Roboter aufbringen könnten, hülfen die Rotarier, so Eickhoff. Der Auftakt sei in der Max-Wiethoff-Schule mit zwölf Robotern gemacht worden, weitere Schulen sollen hinzukommen.

Mit „Gesunde Kids“ setzten die Herner Rotarier eine überregionale Rotary-Initiative lokal um. Der Hintergrund: Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk ist jedes sechste Kind in Deutschland zu dick oder sogar adipös. Gerade Kinder aus Familien in finanziellen Notlagen könnten sich oft nicht gesund ernähren. Sie könnten sich frisches Obst und Gemüse häufig nicht leisten. Zudem würden Kinder durch gutes Marketing verführt, sehr fett- und zuckerreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Außerdem bewegten sie sich zu wenig. Diese Probleme zeigten sich auch in Herne. Im Rahmen des Projekts sollen Kinder über gesunde Ernährung aufgeklärt werden - angefangen beim Wissen, wo zum Beispiel ein Apfel wächst.

Weitere Aktionen des Rotary Clubs Herne: Kids Camp, Grabungscamp Archäologie oder „Lernen Am Modell“ (geplant ab Juli 2022)