Herne. . Nach 21 Jahren verabschiedet sich der langjährige Chefarzt Prof. Eickhoff vom Evangelischen Krankenhaus Herne – aber nicht so ganz.

Computergestützte Operationen, Schlüssellochchirurgie, Arthroskopie und vieles mehr gab es gar nicht oder steckte noch in den Anfängen, als Prof. Dr. Ulrich Eickhoff am 1. Januar 1998 im Doppelpack mit seinem ehemaligen Studienkollegen Prof. Dr. Matthias Kemen im Evangelischen Krankenhaus (EvK) an der Wiescherstraße seinen Dienst aufnahm. Prof. Eickhoff übernahm als Chefarzt die Unfallchirurgie/Orthopädie, Prof. Kemen die Chirurgie/Viszeralchirurgie. Jetzt, nach 21 Jahren trennen sich ihre Wege: Eickhoff geht in den Ruhestand, der fünf Jahre jüngere Kemen bleibt.

Rasante Entwicklungen

Doch, wie so oft: Niemals geht man so ganz. Zum erfreuten Gemurmel der versammelten Gäste teilte Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft, am Freitag bei der großen offiziellen Verabschiedung mit, dass Prof. Eickhoff dem Haus verbunden bleibt – als Mitglied des Aufsichtsrates.

Das passt zu der Antwort, die Prof. Eickhoff einmal auf die Frage nach seinem Lebensmotto gegeben hat und die Oberbürgermeister Frank Dudda in seinem Grußwort zitierte: „Es geht immer weiter.“ Aber um das „es geht weiter“ scheint sich Prof. Eickhoff sowieso keine Sorgen machen zu müssen. Nach einem gemeinsamen Besuch in der möglichen chinesischen Partnerstadt Luzhou, so Dudda, hätten sich die Gastgeber erkundigt, ob denn der nette Herr Professor einer der geplanten Arbeitsgruppen angehören würde . . .

Fachliche und menschliche Kompetenz

In Eickhoffs Zeit als Chefarzt und als langjähriger Ärztlicher Direktor fielen nicht nur medizinisch-technische Entwicklungen, sondern auch organisatorische: 2006 fusionierten die Evangelischen Krankenhäuser in Eickel und Herne, Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren hielten Einzug, Patienten-, Betten- und Mitarbeiterzahlen vervielfachten sich. Alle Laudatoren hoben neben der fachlichen die menschliche Kompetenz von Prof. Eickhoff hervor. „Du kannst Dich auf Menschen jeder Couleur einstellen“, bescheinigte Dudda seinem Duzfreund. Vielleicht hat dazu auch beigetragen, dass er, wie Eickhoff selbst erzählte, während seiner Wartezeit auf einen Medizinstudienplatz eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer machte. In dieser Zeit habe er gelernt, wie sehr ein kollegiales Miteinander von Ärzten und Pflegern den Patienten zugute komme.

>> NACHFOLGER STEHT SCHON FEST

Ulrich Eickhoff wurde 1952 in Bergneustadt geboren.

Anfangs wollte er Lehrer werden, heiratete aber stattdessen eine Lehrerin und wurde Arzt.

Nachfolger von Prof. Eickhoff als Chefarzt wird Dr. Guido Rölleke vom Bergmannsheil in Bochum; Ärztlicher Direktor ist seit Anfang 2017 Eickhoffs alter Freund, Prof. Matthias Kemen.