Herne. Von Februar bis April ist in Herne Krötenwanderung. Ehrenamtler stellen Schutzzäune auf. In welchen Straßen es deshalb zu Einschränkungen kommt.
Die Temperaturen steigen, der Winter verabschiedet sich langsam aber sicher. Für Amphibien bedeutet das: Die Wanderung zu ihren Laichplätzen steht bevor. Um die Tiere in der Hauptwanderzeit zu schützen, stellt die Stadt Herne deshalb in Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Naturschutz und engagierten Bürgerinnen und Bürgern Krötenschutzzäune über mehrere Hundert Meter auf.
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Die Aufstellung eines rund 400 Meter langen Krötenschutzzaunes an der Hofstraße gegenüber dem Tierheim läuft zurzeit bereits, „da besonders der Fahrzeugverkehr an der Hofstraße eine große Gefahr für diese Populationen bei ihren Wanderungsbewegungen darstellt“. Das teilte die Pressestelle der Stadt kürzlich mit. Zusätzlich soll dort in diesem Jahr zur Hochphase der Krötenwanderung eine Schrankenanlage installiert werden. Im Zeitraum von Dienstag, 1. März, bis Dienstag, 29. März, soll die Anlage nächtlich zwischen 18 und sechs Uhr verhindern, dass die nachtaktiven Amphibien durch Fahrzeugverkehr überfahren werden. Der Verkehr soll in dieser Zeit durch entsprechende Hinweise umgeleitet werden. Der öffentliche Nahverkehr sei von dieser Sperrung allerdings ausgenommen.
Krötenwanderung in Herne: Hunderte Tiere gerettet
Ein weiterer Wanderweg der Amphibien verläuft an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Gegenüber des Landschaftsparks Pluto soll auch in diesem Jahr wieder ein Amphibienschutzzaun durch ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger aufgestellt werden. Bei regelmäßigen Kontrollen in den Morgen- und Abendstunden sollen die abgefangenen Tiere über die stark befahrene Straße in Richtung ihrer Laichgewässer gebracht werden. Angaben der Stadt zufolge konnten so in den vergangenen Jahren stets „Hunderte dieser geschützten Tiere vor dem Tod durch Überfahren gerettet werden“.
Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Voßnacken und Gysenberg sind ebenfalls typische Schwerpunkte von Amphibienwanderungen in Herne. „Die ehemals größten Amphibienvorkommen in Herne befanden sich im Naturschutzgebiet Voßnacken“, so Stadtsprecherin Nina Haupt. Dem Rückgang der Amphibien-Population will die Stadt entgegensteuern und hat zu diesem Zweck in dem Naturschutzgebiet etwa ein festes Leitsystem über 300 Meter installieren lassen. So gelangen die wandernden Amphibien entlang der Straße gefahrlos zu ihren Laichgewässern. Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aus Börnig seien hier aktuell im Einsatz, um das Leitsystem von Unrat, Ästen und Laub zu befreien.
Hinweisschilder weisen auf Krötenwanderung hin
Ähnlich wie an der Hofstraße soll auch die Zufahrt zu den vorderen Parkplätzen und dem Wendehammer am Forsthaus Gysenberg durch eine Schranke gesperrt werden: „Die Sperrung erfolgt in Kürze ab 18 Uhr abends bis in die Morgenstunden.“ Dort geparkte Fahrzeuge müssen bis spätestens 18 Uhr entfernt werden, eine entsprechende Beschilderung weist auf die Sperrung hin.
„Überall dort, wo erhebliche Wanderungsbewegungen der Amphibien zu verzeichnen sind, weisen besondere Hinweisschilder darauf hin“, erklärt Nina Haupt. Durch diese Schutzmaßnahmen komme die Stadt Herne den europäischen Vorgaben zum Schutz gefährdeter Amphibienarten nach. Die Untere Naturschutzbehörde bei der Stadt Herne bittet alle Bürgerinnen und Bürger – insbesondere Verkehrsteilnehmende – um besondere Rücksichtnahme und um Verständnis für die Sperrung einiger Bereiche.
>>> Ehrenamtliche Helfer willkommen
- Wer sich engagieren oder die Stadt und den ehrenamtlichen Naturschutz bei diesen Projekten unterstützen möchte, kann sich mit dem Fachbereich Stadtgrün in Verbindung setzen.
- Möglich ist das per E-Mail an fb-stadtgruen@herne.de oder telefonisch unter 02323 162363.