Herne. . Im März erwachen die dicken Amphibien aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg. BUND veranstaltete in Zusammenarbeit mit der VHS eine Krötenwanderung
Die Lichtkegel der Taschenlampen huschen über den Boden des Wanderweges entlang des Teiches im Naturschutzgebiet Voßnacken. Jeder Stein und jeder Ast wird genau unter die Lupe genommen – schließlich könnte es sich ja um eine Kröte oder einen Molch handeln. Seit über 20 Jahren veranstaltet der BUND in Zusammenarbeit mit der VHS jedes Frühjahr eine Krötenwanderung.
Kröten kehren immer zurück
„Wenn die Temperaturen Anfang März steigen und es feucht wird, erwachen die Erdkröten aus ihrer Winterstarre und begeben sich zum Laichgewässer“, erklärt Elisabeth Przybylski vom BUND, die zusammen mit Jürgen Fröchte die Krötenwanderung leitet. „Kröten kehren immer an das Gewässer zurück, aus dem sie gekommen sind.“ An diesem Abend sei ideales Wetter für die Kröten. „Die Erdkröte ist nachtaktiv“, erklärt Elisabeth Przybylski den Teilnehmern und fährt fort: „Im Gegensatz zum Frosch, der eine glatte Haut und längere Hinterbeine hat, sind Kröten warzig.“
Nach dieser kurzen Einführung geht es los: Die Kinder laufen aufgeregt vor, jeder möchte die erste Kröte des Abends finden. Doch die Tiere lassen auf sich warten. Der erste Fund ist ein Grasfrosch, der in Ufernähe eines kleinen Baches sitzt. „Für Frösche ist es eigentlich etwas spät“, erklärt Jürgen Fröchte und fügt an: „Die meisten Frösche haben schon abgelaicht.“ Je dunkler es wird desto mehr Kröten werden gefunden. Die elfjährige Lena Weste hält voller Stolz ein Exemplar in ihrer Hand. Elisabeth Przybylski erklärt, wie man bei Erdkröten das Weibchen vom Männchen auseinanderhalten kann. Und da fangen die Unterschiede schon bei der Größe an: Weibchen werden mitunter doppelt so groß wie ihre männlichen Vertreter.
Alles in allem sei die Ausbeute der diesjährigen Krötenwanderung zufriedenstellend – wenn auch wesentlich geringer als in den Vorjahren. „Der Teich ist von zu vielen Fischen besiedelt, die auch Krötenlaich fressen“, erklärt er. „Es wäre daher eine Überlegung wert, die Verbindung von Bach und Teich zu trennen und somit ein im Sommer austrocknendes Gewässer zu schaffen, in dem keine Fische überleben können“, so sein Vorschlag.