Herne. Bei der HCR in Herne fallen wegen Corona zu viele Busfahrer aus. Deswegen tritt nun ein Notfall-Fahrplan in Kraft. Wie die Busse dann fahren.

  • Rund ein Viertel der Busfahrerinnen und Busfarer der HCR fallen krankheitsbedingt aus.
  • Ab dem 7. Februar gilt in Herne ein Notfall-Fahrplan.
  • Die HCR-Busse fahren nach dem üblichen Samstagsfahrplan plus einiger Zusatzlinien.

Die HCR führt am kommendem Montag, 7. Februar, in Herne einen Notfall-Fahrplan ein. Die Busse fahren dann nach einem „Samstagsfahrplan plus“, sagt HCR-Sprecher Dirk Rogalla zur WAZ. Grund ist die Corona-Pandemie: Bis zu 25 Prozent der 200 Busfahrerinnen und Busfahrer seien ausgefallen.

Die HCR rotiere seit Tagen, um das Busangebot aufrecht halten zu können, sagt Rogalla. Immer mehr Busfahrerinnen und Busfahrer seien zuletzt krank geworden, hätten in Quarantäne gemusst oder sich um Kinder kümmern müssen, die es erwischt habe. Als sich die Situation zuletzt zuspitzte, hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogar Urlaube unterbrochen oder ganz darauf verzichtet. Das zeige, wie groß der Zusammenhalt im Hause sei. Jetzt aber helfe auch das kollegiale Miteinander und das Improvisieren nicht mehr: „Wir sind an unseren Grenzen angekommen.“ Jetzt müsse der Fahrplan ausgedünnt werden. Geschehe das nicht, sei der Ausfall von Fahrten auf verschiedenen Linien programmiert. Das wolle die HCR vermeiden.

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Der Viertelstunden-Takt des 311er startet gegenüber dem Samstagsfahrplan etwa eine Stunde früher.
Der Viertelstunden-Takt des 311er startet gegenüber dem Samstagsfahrplan etwa eine Stunde früher. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Ab Montag gilt besagter „Samstagsfahrplan plus“. Die HCR-Busse fahren dann nach dem üblichen Samstagsfahrplan, „plus“ heißt außerdem: Auf bestimmten Linien bleibt alles oder fast alles beim Alten. So sei die Linie 391, die samstags gar nicht fahre, auch weiterhin unterwegs. Auf der Linie 321 gebe es zudem auf dem Streckenstück zwischen Herne Bahnhof und Zechenring weiterhin einen 15-Minuten-Takt. Auch sei die Linie 362 tagsüber bei gleicher Taktung unterwegs, allerdings zu veränderten Abfahrtzeiten. Und: Der Viertelstunden-Takt des 311er startet gegenüber dem Samstagsfahrplan etwa eine Stunde früher.

Außerdem sollen die Busse für die Schulzeitstaffelung, die erst am vergangenen Montag mit Beginn des neuen Schulhalbjahres gestartet ist, weiter rollen. Die Schulen haben dabei unterschiedliche Anfangszeiten eingeführt, damit die Busse leerer sind. Die HCR hatte dafür das Fahrplanangebot in den Morgenstunden, aber auch zum Schulschluss ausgeweitet. Zum Teil wurden dafür neue Fahrten eingerichtet, um die Takte der regulären Linien zu halbieren. 80 Prozent der üblichen Fahrten, rechnet Rogalla hoch, könnten mit Hilfe des „Samstagsfahrplans plus“ bedient werden.

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Fahrgäste sollen sich vorher über die Fahrzeiten informieren

„Wir sind an unseren Grenzen angekommen“: HCR-Sprecher Dirk Rogalla
„Wir sind an unseren Grenzen angekommen“: HCR-Sprecher Dirk Rogalla © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Wie lange der Notfall-Fahrplan gilt, sei noch nicht abzusehen. Rogalla hofft, dass die HCR so schnell wie möglich wieder zum üblichen Fahrplan zurückkehren könne. Das Nahverkehrsunternehmen bittet seine Fahrgäste um Verständnis für die Maßnahme. Es empfiehlt seien Kundinnen und Kunden, sich vor Fahrtantritt über die Fahrzeiten ihrer Busse zu informieren.

Eine Alternative zur neuen Regelung gebe es nicht. Busfahrerinnen und Busfahrer von anderen Nahverkehrsunternehmen „auszuleihen“, sei nicht möglich. Dort gebe es ebenfalls coronabedingte Ausfälle. Auch sei es nicht gelungen, bei privaten Busunternehmen Fahrerinnen und Fahrer loszueisen: „Das geht so kurzfristig nicht.“ Die HCR selbst habe zudem alles getan, um ihre Mitarbeitenden zu schützen. Rogalla erinnert etwa an die Trennscheiben, die vorne in die Busse eingebaut worden seien. Auch sei viel geimpft worden, die Impfquote bei den Fahrerinnen und Fahrern liege bei „nahezu 100 Prozent“.

Das Fahrplanangebot ist über die HCR-App und unter www.hcr-herne.de abrufbar. Für Nachfragen sind die HCR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kunden-Centern sowie unter 01806 504030 (0,20 Euro/Anruf) erreichbar.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Lage bei der Bogestra

Bei der Bogestra soll es – Stand jetzt – keine Einschränkungen im Fahrplan geben: „Wie die gesamte Gesellschaft sind auch wir von der momentanen Pandemie-Entwicklung betroffen. Aktuell können wir trotzdem noch das gewohnte Angebot gewährleisten“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann zur WAZ.

Das gelingt unter anderem deshalb, weil die Fahrerinnen und Fahrer zurzeit von Mitarbeitenden unterstützt würden, die normalerweise in anderen Unternehmensbereichen arbeiteten, zum Beispiel in der Verwaltung. „Ziel ist es, die öffentliche Mobilität soweit wie möglich auch trotz weiter stark ansteigender Infektions-/Quarantänezahlen aufrecht zu erhalten“, fügt Kollmann an