Essen. Der Sanierungsexperte Carsten König wird neuer Steag-Geschäftsführer. Er soll die Restrukturierung und den Stellenabbau im Konzern vorantreiben.
Steag-Chef Joachim Rumstadt erhält neue Gesellschaft in der Chefetage des Essener Stromkonzerns: Der Aufsichtsrat stellt ihm den Sanierungsexperten Carsten König zur Seite. Er wird „Chief Transformation Officer“ und wird in der Geschäftsführung für den Umbau des Unternehmens vom Kohleverstromer zum modernen Energieunternehmen zuständig sein.
Die Steag kämpft mit den Folgen des Kohleausstiegs in Deutschland. Sie wird wohl bis auf den 2013 in Betrieb genommenen Block 10 in Duisburg-Walsum alle deutschen Steinkohlekraftwerke in den kommenden Jahren abschalten. Das geht mit harten Einschnitten einher: An den Kraftwerksstandorten in NRW und dem Saarland sowie in der Verwaltung sollen rund 1000 der bundesweit noch 3500 Arbeitsplätze wegfallen.
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Die Steag sieht ihre Zukunft in Erneuerbaren Energien und technischen Dienstleistungen rund um das Thema Dekarbonisierung. Doch sie hat noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, allen voran der Ungewissheit, mit welchem Eigentümer sie sich in diese Zukunft aufmachen kann. Von den sechs Ruhrgebietsstädten, die über ihre Stadtwerke die Steag gekauft haben, wollen sich bis auf Dortmund alle zurückziehen.
Weil der Verkauf ihrer Anteile bisher aber nicht voran kommt, soll die RAG-Kohlestiftung als Treuhänderin helfen. In deren Kuratorium sitzen neben anderen auch Steag-Arbeitsdirektor Andreas Reichel und Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, zugleich Aufsichtsratschef des Stadtwerkekonsortiums KSBG, dem die Steag gehört.
Neuer Steag-Geschäftsführer soll zügig restrukturieren
Die ungeklärte Eigentümerstruktur mögen weder die Banken noch passen sie zur Aufgabe der RAG-Stiftung, ihr Vermögen möglichst gewinnbringend zu investieren, um mit der Rendite die Ewigkeitskosten des Steinkohlenbergbaus zu finanzieren. Carsten König von der Unternehmensberatung Alix Partners soll als Sanierer nun dafür sorgen, dass zumindest die von Rumstadt angekündigten Kostensenkungen samt Stellenabbau zügig vorankommen.
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Aufsichtsratschef Guntram Pehlke betonte die Berufung eines weiteren Geschäftsführers in die nun fünfköpfige Unternehmensführung damit, dass die „Arbeit am Restrukturierungsprogramm on top“ komme. König habe „große Erfahrung mit Restrukturierungsprozessen und hat wiederholt nachgewiesen, dass er mit Unternehmen den Turnaround schaffen kann“, sagte Pehlke. Und ergänzte: „Ich bin sicher, dass er mit den Kollegen in der Steag-Geschäftsführung gut zusammenarbeiten wird.“