Herne. Das Essener Energieunternehmen Steag hat am Donnerstag in Herne seine neue - zentrale - Ausbildungswerkstatt offiziell in Betrieb genommen.
Das Essener Energieunternehmen Steag hat am Donnerstag in Herne seine neue - zentrale - Ausbildungswerkstatt offiziell in Betrieb genommen. In Zukunft werden an der Forellstraße in Baukau pro Lehrjahr 16 Industriemechaniker und Elektroniker ausgebildet. Die Steag hat rund eine Million Euro in die Herrichtung und Einrichtung der Werkstatt investiert.
Berufsbilder müssen in der (Energie-)Zukunft angepasst werden
Auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern steht den Azubis alles zur Verfügung, was sie für den Einstieg ins Berufsleben bei der Steag benötigen: Werkbänke, Säulenbohrmaschinen, Drehmaschinen oder Fräsen. Außerdem können sich die Auszubildenden mit speicherprogrammierten Steuerungen beschäftigen. Mit Blick auf die Zukunft der Energiewelt müssten Berufsbilder an die neuen Aufgaben angepasst werden, sagte Ausbildungsleiter Torsten Koch auf Nachfrage der WAZ-Redaktion.
Zwei Beispiele: Am Herner Kraftwerksstandort betreibt Steag ein System mit Großbatterien, die Schwankungen im Stromnetz ausgleichen könnten. Außerdem sollen in Herne die Potenziale des Wasserstoffs erforscht werden. Es ist also viel Bewegung in der Energiebranche.
Die neue Werkstatt hat auch Bewegung in die Ausbildungsstruktur bei der Steag gebracht: Bislang wurde an den Standorten Lünen und Duisburg-Walsum ausgebildet, nun ist Herne der zentrale Punkt. „Wir wollen uns als guter Ausbilder in der Stadt etablieren“, so Steag-Arbeitsdirektor Andreas Reichel. Deshalb würden jetzt die Netzwerke zu den örtlichen Schulen geknüpft. Denn die Steag sei weiter auf Fachkräfte angewiesen.
Coronakrise bremste die Suche nach Auszubildenden
Die Coronakrise hat auch die Steag bei der Suche nach Auszubildenden etwas ausgebremst. Da mit dem Lockdown die Auswahl gestoppt werden musste, konnten für das am 1. September beginnende Ausbildungsjahr nur elf der 16 Plätze besetzt werden. Doch Ausbildungsleiter Torsten Koch geht davon aus, dass im nächsten Jahr alle Plätze besetzt sein werden.
Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda freut sich nicht nur über die „mustergültige Ausbildungsstätte“, er wies auch darauf hin, dass die duale Ausbildung in Herne gerade nach dem Wegzug der RAG ein Schwachpunkt in Herne gewesen sei. Es sei gut, dass Jugendliche aus Herne und Umgebung bei der Steag die Chance bekämen, ihre berufliche Zukunft zu gestalten.
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