Herne. In Herne lernen immer weniger Kinder schwimmen. Ein Arbeitskreis soll das ändern. Was der Kreis bewirken soll und warum die Grünen Kritik übten.
Die Stadt Herne richtet einen Arbeitskreis zum Thema „Schwimmen lernen in Herne“ ein. Das beschloss der Rat auf Vorschlag der rot-schwarzen Ratskoalition. Ziel des Arbeitskreises ist es, das Schwimmen lernen in Herne zu fördern.
Schon vor Corona hätten nur 60 Prozent der Herner Schülerinnen und Schüler schwimmen lernen können. Seit dem Ausbruch der Pandemie seien es noch weniger, begründete Andrea Oehler (CDU) im Rat den Vorstoß von CDU und SPD. Aufgabe der Politik sei es, dafür zu sorgen, dass Kinder schwimmen lernen. Das sei wichtig, damit sie im Wasser überleben, aber auch um andere retten zu können. Auch Hendrik Bollmann (SPD) sagte, dass das Thema Schwimmen lernen „intensiviert“ werden müsse. Es dürfe „kein Spielball“ mehr sein zwischen Ausschüssen und Fachbereichen, angegangen werden müsse das Thema vielmehr „mit voller Konzentration“.
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Dafür soll der Arbeitskreis sorgen. Er soll den von Verwaltung und Rat angestoßenen Prozess zur Modernisierung und zum Neubau der Lehrschwimmflächen begleiten und vorantreiben. Die Bündelung in einem Arbeitskreis biete sich an, da an diesem Prozess mehrere Partnerinnen und Partner einbezogen werden könnten, so SPD und CDU. Mitmachen sollen dabei neben Mitgliedern der im Rat vertretenen Fraktionen und Gruppen unter anderem auch Gremienmitglieder der Fachausschüsse Finanzen, Immobilien und Beteiligung, Sport, Schule, die zuständigen Dezernate sowie der Stadtsportbund und die Bäder- sowie Schulmodernisierungsgesellschaft.
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Kritik kam von den Grünen. „Gut ist das nicht“, sagte Fabian May. Die Pläne für den Arbeitskreis seien ein „Flickwerk“: Zu ungenau sei die Zusammensetzung des Gremiums, zudem könnten die Beteiligten ständig wechseln. Überhaupt: Es sei zu viel Zeit vergangen, das Thema entschieden anzupacken. Gemeint ist: Die Rats-GroKo, so May nach der Sitzung zur WAZ, habe das Thema Schwimmen bislang „nachlässig und stiefmütterlich behandelt“. Trotzdem stimmten die Grünen für den Vorstoß: Schließlich sei „jederzeit Gelegenheit, die Ärmel hochzukrempeln und gemeinsam an dem Problem der mangelnden Schwimmflächen zu arbeiten und wieder zu einem parteiübergreifenden Bündnis für den Sport zurückzukehren“.
Bei einer Enthaltung machte der Rat den Weg frei für den Arbeitskreis. Er soll im ersten Quartal 2022 erstmals zusammenkommen.