Herne. Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Herne stoßen Polizisten auf Heroin, Kokain und zwölf Messer. Vor Gericht kommt der Dealer glimpflich davon.

Das war knapp: Ein Dealer (44) aus Herne ist am Bochumer Landgericht trotz bewaffneten Drogenhandels mit einer milden Strafe davongekommen. Bei einer üblichen Mindesthaftstrafe von fünf Jahren beließen es die Richter in diesem Fall am Ende bei 21 Monaten Haft auf Bewährung. Den Dealer „retteten“ letztlich nur wenige Gramm.

Rückblende: Am 9. März 2020 war es nach einem zuvor beobachteten Straßendeal (1,1 Gramm Heroin) in der Wohnung des Wanne-Eickelers zu einer polizeilichen Durchsuchung gekommen. Dabei hatten die Beamten insgesamt 2,2 Gramm Heroin und acht Gramm Kokain entdeckt.

In der Nähe des Rauschgifts lag ein ganzes Waffenarsenal

In unmittelbarer Nähe zu dem Rauschgift befand sich neben einem Schlagring jederzeit griff- und einsatzbereit ein kleines Stichwaffen-Arsenal bestehend aus einem Butterflymesser, einem Klappmesser, einem Bajonett, einem Einhandmesser, zwei Dolchen, zwei Fahrten- und vier Taschenmessern. Obendrein waren 924 Euro Bargeld in kleiner Stückelung sichergestellt worden.

Weil das sichergestellte Rauschgift letztlich nur um wenige Gramm das für eine harte Bestrafung erforderliche Merkmal des Handelns mit einer „nicht geringen Menge“ verfehlte, kam der Wanne-Eickeler am Ende glimpflich davon. Als Bewährungsauflage muss der Drogendealer eine ambulante Drogenentzugstherapie durchlaufen. Verstößt er gegen die Auflage, droht ihm ein Widerruf und eine Umwandlung in eine Gefängnisstrafe.