Bochum/Herne. Nach einem Drogen- und Waffenfund in seiner Wohnung wird ein Dealer aus Herne verurteilt. Aus der Haftstrafe kann er echte Hoffnung schöpfen.
Ein gelernter Gärtner (58) aus Herne-Crange ist am Bochumer Landgericht wegen bewaffneten Drogenhandels zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. So empfindlich, wie die Strafe erscheint, ist sie aber nicht. Denn mehr denn je eröffnet sich für den schwergewichtigen Mann jetzt sogar eine echte Perspektive auf ein leichteres Leben.
Möglichkeit für eine Magenband-OP
Die Richter der 9. Strafkammer haben nämlich parallel zu der Haftstrafe nicht nur eine Einweisung in eine geschlossene Drogentherapie-Anstalt angeordnet, die der 58-Jährige nach neun weiteren Monaten Gefängnis antreten kann. Wie es im Prozess weiter hieß, soll während der Therapiezeit auch die Möglichkeit bestehen, dass bei dem deutlich mehr als 200 Kilo wiegenden Herner in einer Klinik eine aus gesundheitlichen Gründen dringend erforderliche Magenband-OP erfolgt.
Der Angeklagte hatte im Prozess ein volles Geständnis abgelegt. Am 9. März war es nach Beschwerden aus der Nachbarschaft zu einer polizeilichen Durchsuchung in der Wohnung des gelernten Gärtners in Crange gekommen. Der 58-Jährige sitzt seitdem in U-Haft. Bei der Razzia wurde mehr als ein halbes Kilogramm Rauschgift (Amphetamine, Marihuana und die Partydroge MDMA) entdeckt. Weil in der Nähe auch ein Messer, ein Schwert und ein „Kupferkabel-Totschläger“ sichergestellt worden waren, lautet das Urteil auf bewaffneten Drogenhandel.