Herne/Bochum. Nach einer rasanten Verfolgungsjagd in Herne hatte die Polizei einen Einbrecher im Schneegestöber schnappen können. Nun stand er vor Gericht.
Im Prozess um eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei durch halb Herne hat das Bochumer Landgericht am Donnerstag ein erstes Urteil gesprochen: Der 33-jährige Beifahrer in einem Flucht-Mercedes wurde wegen eines Einbruchs mit einem Gullydeckel zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Prozess gegen den Mitangeklagten geht noch weiter und soll voraussichtlich am 18. November enden.
Der Angeklagte hatte im Prozess ein Geständnis abgelegt. In der Nacht auf den 7. April hatten der 33-Jährige und ein Mitangeklagter (32) einen Gullydeckel-Einbruch in einen Tabakladen in Herten verübt und dabei Zigaretten im Wert von 10.000 Euro erbeutet. Verfolgt von einem Streifenwagen waren die mit Sturmhauben maskierten Einbrecher im dichten Schneegestöber in Herne-Holsterhausen von der A 43 abgefahren, mit Tempo 150 über mehrere rote Ampeln, um Verkehrsinseln herum und teils als Geisterfahrer im Gegenverkehr Richtung Crange gerast und dann über die A 42 bis zum Kreuz Castrop-Rauxel-Ost.
Herne: Beamte gaben Warnschuss ab
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Dort schlitterten die Einbrecher mit ihrem Pkw in einer Kurve in den Grünstreifen und blieben im hohen Schnee stecken. Erst nach einem Warnschuss und dem Einsatz von Pfefferspray war es den Polizisten gelungen, die Einbrecher festzunehmen. Das Urteil beinhaltet zudem die Einweisung des 33-Jährigen in eine Drogentherapie-Anstalt. Antreten darf der Essener diese Therapie aber wohl frühestens im Frühjahr 2023.