Herne. Der Bau der Wolkenkratzer und Wohnhäuser im Shamrockpark soll 2022 starten. Und: Im künftigen Hilton-Hotel in Herne ist das erste Zimmer fertig.

Ein Hilton-Hotel im Shamrockpark in Herne? Außerdem zwei Hochhäuser mit Büros, Wellness- und Fitnessbereichen sowie Sky-Bar, dazu ein neues Wohnquartier, ein weiteres Hotel und ein Restaurant? „Die meisten Herner glaubten, wir erzählen Geschichten aus 1001 Nacht“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD). Von wegen: Nun sollen die Arbeiten im Shamrockpark starten.

Hubert Schulte-Kemper, Chef der Fakt AG (Essen) und Betreiber des Shamrockparks am Rande der Herner Innenstadt, lud für Montag auf das Gelände, um zu zeigen: Es tut sich was, einen Stillstand gibt es nicht. Nach dem Umzug der RAG-Zentrale nach Essen 2018 übernahm Schulte-Kemper das etwa 100.000 Quadratmeter große Areal an der Brunnenstraße und baut es seither zu einem modernen Dienstleistungs- und Wohnstandort aus. Nach und nach sollen die 26 Gebäude der ehemaligen RAG-Zentrale vermietet werden, neue Gebäude, darunter besagte Wolkenkratzer, kommen hinzu. Zuletzt zog jetzt zu Wochenbeginn auf 700 Quadratmetern die Santander-Bank mit 70 Mitarbeitern in eine Etage. 80 Prozent der ehemaligen RAG-Flächen auf dem Gelände seien jetzt vermietet, sagt Fakt-Sprecherin Janina Wrobel.

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Herne: Musterzimmer im Hilton ist fertig

Das ehemalige RAG-Gebäude an der Brunnenstraße wird zum Hilton-Hotel umgebaut.
Das ehemalige RAG-Gebäude an der Brunnenstraße wird zum Hilton-Hotel umgebaut. © Christian Kohl Architekten

Das siebenstöckige Gebäude direkt an der Brunnenstraße wird jetzt zu einem „Hilton Garden Inn“ umgebaut. Das erste Zimmer, ein Musterzimmer, ist bereits fertig, in den kommenden Tagen, sagt Hotelbetreiber Sascha Konter, soll in dem entkernten, ehemaligen RAG-Bürohaus der Innenausbau starten, voraussichtlich im kommenden Jahr soll die Herberge fertig sein. 161 Zimmer soll das Hilton haben, neben Standardzimmern seien auch 14 Suiten geplant. Und: „Die Bar wird ein Eyecatcher sein“, verspricht er.

Hilton-Betreiber Konter will auch ein zweites Hotel auf dem Gelände betreiben. Unter welcher Flagge, das will er noch nicht verraten. Nur so viel: Dazu soll ein zweistöckiger Backsteinbau neben der Mulvany-Villa umgebaut werden – „durchaus mit Vier-Sterne-Komfort“. Außerdem soll dort vieles digital laufen – vom Einchecken bis zum Zimmerservice über WhatsApp. Auch dieses Hotel soll voraussichtlich im kommenden Jahr fertig sein. Außerdem geplant: ein gehobenes Grillrestaurant.

Betreiber des Hilton-Hotels: Sascha Konter im Musterzimmer.
Betreiber des Hilton-Hotels: Sascha Konter im Musterzimmer. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Wohnquartier mit 150 Wohneinheiten auf 17.500 Quadratmetern

Für das geplante Wohnquartier stellte das federführende Architekturbüro Christian Kohl nun erstmals eine Visualisierung vor. Geplant sind demnach an der Brunnenstraße 150 Wohnungen auf 17.500 Quadratmetern, unter anderem in zwei- bis dreistöckigen Gebäuden, insbesondere für Familien. Gebaut werden soll mit nachhaltigen Materialien, die Bezug zur Geschichte des Ortes nehmen sollen, heißt es bei der Fakt AG. Baubeginn, so Architekt Christian Kohl, soll im kommenden Jahr sein.

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Ebenfalls im kommenden Jahr soll der Bau des ersten der beiden Hochhäuser in Angriff genommen werden. Sie wurden etwas umgeplant und sollen nun „Vision Tower“ und „Future Tower“ heißen, außerdem ist ein „Growing Place“ geplant. Der Vision Tower, 60 Meter hoch und mit 18 Etagen, soll zentral auf dem Gelände gebaut werden und Platz bieten für Büros und Tagungen, sagt Architekt Kohl; außerdem soll das Gebäude oben besagte Sky Bar enthalten. Der zwölfgeschossige Future Tower soll ebenfalls an der Brunnenstraße gebaut werden und vor allem Start-ups eine Heimat geben. Der Growing Place wiederum soll ein bis zu vier Meter hohes Gebäude für Fortbildungen sowie Einrichtungen für Gesundheit und Wellness werden. Wenn alles nach Plan läuft, so Architekt Kohl zur WAZ, könnten Hochhäuser und Wohnhäuser bis 2025 fertig gestellt sein.

So sollen die Wohnhäuser im Shamrockpark aussehen.  
So sollen die Wohnhäuser im Shamrockpark aussehen.   © Christian Kohl Architekten

OB lobt: Entwicklung im Shamrockpark ist „großes Kino“

Fakt-Chef Schulte betont, dass er den Shamrockpark „grün“ machen, sprich: energetisch hochwertig aufstellen will. Er will ein neues Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung umsetzen, mit dem unter anderem die Abwärme des benachbarten Ineos-Werks genutzt und der Energieverbrauch dadurch massiv gesenkt wird.

Was im Shamrockpark passiere, das sei „großes Kino“, kommentiert OB Frank Dudda. Herne könne die Hotelbetten sehr gut gebrauchen, die bisherigen Kapazitäten reichten nicht aus. Ebenso froh zeigt er sich über die Firmen, die sich ansiedelten: Sie brächten neue Jobs nach Herne, freut er sich.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Parken

Die Fakt AG will im Shamrockpark auch weitere Parkplätze schaffen, unter anderem durch neue Parkhäuser. Insgesamt soll es auf 27.000 Quadratmetern schließlich 1200 Stellplätze geben.

Hinzu kommen sollen auf dem Gelände auch E-Ladesäulen, Leih-E-Bikes sowie Car-Sharing-Möglichkeiten.