Herne. Wer ist schuld, dass die Jugendverkehrsschule in Herne falsche Schilder und eine falsche Ampel erhielt? Darüber streiten Stadt und Verkehrswacht.
Die falschen Verkehrsschilder und die falsche Ampel für die neue Jugendverkehrsschule in Herne sorgen für Zoff. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Warum wurden die falschen Sachen nach Unser Fritz geliefert? Und wer ist schuld daran?
Wie berichtet, ist der neue Verkehrsübungsplatz auf dem Gelände des Heimatmuseums in Unser Fritz seit Monaten fertig und eingezäunt. Was noch fehlte, waren unter anderem mobile Verkehrsschilder und eine mobile Ampel, die nach dem Verkehrsunterricht der Schüler wieder vom Platz geschoben werden können. Vor einer Woche dann kamen die von der Stadt angekündigten Schilder und die Ampel. Aber: Sie waren zu groß und zu schwer, kritisierte die Verkehrswacht gegenüber der WAZ, handelte es sich doch um „normale“ Baustellenschilder beziehungsweise eine Baustellenampel – und eben nicht um kleine Schilder und Ampel für Verkehrsschulen.
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Hat die Stadt die falschen Schilder bestellt? Oder hat eine Firma die falschen Schilder geliefert? Nachdem die Stadt diese Fragen der WAZ zunächst nicht beantworten wollte, holte sie das nun auf neuerliche Nachfrage der WAZ nach. „Die beschaffte Beschilderung wie auch die mobile Lichtsignalanlage wurde in Absprache mit der Verkehrswacht beschafft. Im Rahmen eines Ortstermins mit der Verkehrswacht wurde jedoch im Nachgang festgestellt, dass auf Grund der neuen Geometrie der Fahrwege gegenüber der alten Anlage eine Anpassung der Schildergrößen sinnvoll ist“, so Stadtsprecher Christoph Hüsken in seiner schriftlichen Antwort.
Verkehrswacht: Das hat die Stadt verbockt
Die Verkehrswacht Wanne-Eickel, die den Platz betreibt, versteht die Welt nicht mehr. Die Verkehrswacht sei weder bei der Planung noch der Beschaffung der Schilder im Boot gewesen, betont Geschäftsführer Reinhard Dembowy gegenüber der WAZ. Eine Anschaffung der gelieferten überdimensionierten Anlagen mit zum Teil vier Meter hohen Masten hätte die Verkehrswacht auch niemals befürwortet. Mehr noch: Auf Nachfrage der Verkehrswacht bei einem Ortstermin, welche Schilder und welche Ampel denn nun kämen, habe der Verantwortliche der Stadt geantwortet: „Lasst euch überraschen.“ Für Dembowy ist deshalb klar: „Das Ganze hat die Stadt verbockt.“
Und warum wurden nicht die Schilder und die Ampel von der alten Verkehrsschule an der Karlstraße übernommen? Laut Stadtsprecher Hüsken war die Ausstattung in die Jahre gekommen und müsse ersetzt werden. Auch das sieht Dembowy anders: Mindestens die Ampel sei auf jeden Fall noch einsatzfähig und verkehrstüchtig gewesen.
Ein finanzieller Schaden, so der Stadtsprecher, entstehe der Stadt durch die Bestellung falscher Schilder/Ampel nicht, da die gelieferten Schilder entweder umsonst getauscht oder später im Stadtgebiet verwendet werden könnten und die Ampel umgebaut werden könne. In vier bis sechs Wochen sollen die passenden Schilder und die passende Ampel kommen.