Herne. . Die Verkehrswacht will mit der Jugendverkehrsschule nach dem Aus für den Standort Karlstraße umziehen. Nun favorisiert sie ein Areal in Wanne.
Bei der Suche nach einem neuen Standort für die Jugendverkehrsschule zeichnet sich eine Lösung ab. In diesem Jahr könne die Einrichtung an der Karlstraße bleiben, sagt Heinrich Hendricks, Vorsitzender der Verkehrswacht. Möglicherweise schon im kommenden Jahr könnte sie dann eine neue Heimat an der Franzstraße finden. Nach Gesprächen der Verkehrswacht mit der Verwaltung sei er optimistisch, dass die Lösung klappt, sagt Hendricks im Gespräch mit der WAZ.
Kinder aus Wanne-Eickel lernten das Abc des Straßenverkehrs bislang auf einem eigens ausgestatteten Platz neben der Grundschule an der Karlstraße in Wanne-Eickel. Da die Grundschule abgerissen und die Fläche vermarktet werden soll, muss die Verkehrswacht das Areal räumen. Die erste gute Nachricht lautet: Es muss doch nicht schon jetzt sofort sein. Nach Aussage von Hendricks wird der Platz noch nicht bebaut, deshalb könne der Verein auch in dieser Fahrradsaison – sie dauert von April bis Oktober – den Verkehrsübungsplatz weiter betreiben. Das bestätigt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Zwar laufe die Vermarktung wie geplant, das Areal werde bis Oktober aber noch nicht benötigt.
Und danach? Da hofft die Verkehrswacht auf besagten Umzug an die Franzstraße. Dort soll der ETuS-Sportplatz aufgegeben werden, auf einem Teil könnte sich die Jugendverkehrsschule niederlassen. „Für uns ist das eine Ideallösung“, sagt der Chef der Verkehrswacht Wanne-Eickel, die auch für Herne zuständig ist. Die Jugendverkehrsschule könnte dort gut betrieben werden, und auch das Vereinsheim könnte mitgenutzt werden, etwa für die Lagerung von Materialien und die 36 Fahrräder des Vereins.
Verkehrswacht gegen „mobile Lösung“
Mit einem neuen Standort wäre die stationäre Lösung perfekt, die der Verein einfordert. Ein mobiles Angebot nach dem Aus der Karlstraße lehnt die Verkehrswacht ab. Die Ehrenamtler, die Lehrer bei der Verkehrserziehung unterstützen, müssten ohne eigene Heimstätte die gesamte Ausrüstung - etwa Fahrräder und Schilder - jedesmal zu anderen Schulen transportieren. Da sei ein richtiger Platz, ausgestattet beispielsweise mit Ampeln und Kreisverkehren, allemal die deutlich bessere Lösung für alle Beteiligten.
Nicht zuletzt: An der Franzstraße könne der Verein die Arbeit ausbauen. Bislang nutzten jährlich knapp 1000 Kinder aus zehn Wanne-Eickeler Grundschulen das Angebot, künftig könnten dann auch Herner Schulen den Platz nutzen. Zusätzliche Ehrenamtler, die Lehrer bei der Verkehrserziehung auf dem Platz zur Seite stehen, sollen dafür gefunden werden.
Politik spricht über das Thema
Der Chef der Verkehrswacht sieht nach ersten Gesprächen beste Chancen für diese Lösung. Die Stadt könnte dem Verein auch diesen Verkehrsübungsplatz unentgeltlich zur Verfügung stellen, im Gegenzug würde der Verein weiterhin den Platz betreiben und Equipment wie Mitarbeiter zur Verfügung stellen.
Die Stadt wollte zu den Plänen noch keine Stellung beziehen. Kommende Woche, begründet Stadtsprecher Christoph Hüsken, befasse sich die Politik auf Antrag der SPD in der Bezirksregierung Wanne mit dem Thema (Dienstag, 13. Februar, 16 Uhr, Rathaus Wanne). Dem wolle man nicht vorgreifen.
Bezirksbürgermeister Ulrich Koch begrüßt den Wunsch der Verkehrswacht. Das Areal an der Franzstraße sei ideal gelegen, gut erreichbar und nicht weit vom bisherigen Standort entfernt, sagt er zur WAZ. Auch er glaubt, dass das Vereinsheim genutzt werden könne. Eine mobile Verkehrsschule lehnt auch Koch ab. Auf Schulhöfen aufgebaut, störten sie dort zudem den Unterricht.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Der Sportplatz
Der Sportplatz an der Franzstraße wird bislang von ETuS Wanne 28 genutzt. Der Verein muss sich aber eine neue Heimstätte suchen, weil die Stadt den Platz aufgeben will.
Genutzt wird der Ascheplatz im August auch als Parkplatz für die Cranger Kirmes. Daran soll sich zunächst einmal nicht ändern. Da die Jugendverkehrsschule in den Sommerferien geschlossen sei, könnten auch dort Autos parken. Bereits bei der Planung könnte darauf geachtet werden, dass das möglich ist, so die Verkehrswacht.