Herne. Während die Inzidenz in Herne momentan wieder steigt, ist es in den Krankenhäusern ruhiger geworden. So ist die Lage auf den Intensivstationen.
„Auf den Intensivstationen ist alles ausgeschöpft“, sagte Danh Vu, Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses Herne, im April. Im Vergleich zur ersten und zweiten Welle der Corona-Pandemie blieben in der dritten Welle deutlich mehr Covid-19-Patienten wesentlich länger auf der Intensivstation, so Vu damals.
Auch interessant
Mittlerweile hat sich die Corona-Situation in den Krankenhäusern deutlich entspannt. Derzeit liege ein Corona-Patient auf der Intensivstation des EvK in Eickel, sagt Vu auf Nachfrage der WAZ. Ansonsten befänden sich keine Corona-Patienten in den Herner Krankenhäusern des EvK – auch nicht auf den normalen Stationen. Am Standort Wanne-Eickel gebe es grundsätzlich eine Infektionsstation mit neun Isolationsbetten. Diese Betten würden momentan nicht extra für Corona-Patienten frei gehalten, stünden aber zur Verfügung.
Herne: Nicht unmittelbar notwendige OPs werden nicht mehr verschoben
Sollten die Zahlen der Corona-Patienten doch wieder deutlich steigen, könne die Betten- und Personalkapazität wieder hochgefahren werden. „Das ist jederzeit möglich“, so der Verwaltungsdirektor. In den vergangenen Monaten der Pandemie habe die Krankenhausgruppe ein Konzept entwickelt, das sich sehr gut bewährt habe. „Diese Strukturen können wir innerhalb kürzester Zeit reaktivieren.“
Während in den Hochphasen der Pandemie teilweise nicht unmittelbar notwendige Operationen verschoben worden sind, biete das Evangelische Krankenhaus nun wieder das gesamte medizinische Leistungsspektrum an. „Wir sehen bislang auch keinen Grund, davon abzuweichen“, so Vu. Mittlerweile seien weit über 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhausgruppe geimpft. „Allein durch uns sind über 70 Prozent geimpft worden“, sagt Vu.
Darüber hinaus hätten viele Mitarbeitende die Impfangebote der Impfzentren und der Hausärzte genutzt. Präzisere Zahlen lägen nicht vor, da Arbeitnehmer nicht verpflichtet seien, ihrem Arbeitgeber mitzuteilen, ob sie sich gegen Corona haben impfen lassen.
Zwei Patienten werden in Herner Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe behandelt
Ein Stück Normalität ist auch in der St. Elisabeth Gruppe zurückgekehrt. „Heute werden zwei Patienten, die Covid-19-positiv getestet wurden, in den Herner Krankenhäusern der St. Elisabeth Gruppe behandelt“, sagt Geschäftsführer Theo Freitag (Stand: Freitag, 6. August). Einer dieser zwei Patienten liege auf einer Intensivstation.
Auch interessant
Derzeit seien ausreichend Betten frei. Sollte die Zahl der Patienten, die positiv auf Covid-19 getestet werden, steigen, könnten die entsprechenden Betten- und Personalkapazitäten erhöht werden, so Freitag. Auch in den Häusern der Elisabeth Gruppe würden derzeit keine Operationen verschoben.
Zu Beginn der Impfkampagne seien über 65 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern geimpft worden, so Freitag. „Zahlen über die in den vergangenen Wochen in Impfzentren und bei niedergelassenen Ärzten geimpften Mitarbeiter liegen uns leider nicht vor.“
>>>Besuchsregeln wurden jüngst gelockert
Die Herner Krankenhäuser haben auch bei ihren Besuchsregelungen die Krise im Blick. Die Regeln wurden zwar jüngst gelockert, Normalität ist aber noch nicht zurückgekehrt.
So dürfen etwa Patienten der St. Elisabeth Gruppe einen Besucher pro Tag empfangen. An verschiedenen Tagen dürfen unterschiedliche Personen zu Besuch kommen. Kinder unter 14 Jahren dürfen nicht zu Besuch kommen.
Im Evangelischen Krankenhaus ist pro Patient ab dem dritten Tag des Krankenhausaufenthalts ein Besucher zugelassen. Die Besuchszeit ist von 12 bis 18 Uhr. Die Dauer beträgt maximal 60 Minuten.
In beiden Krankenhausgruppe wird ein negativer Coronatest oder der Nachweis einer Impfung oder Genesung benötigt.