Herne. In Herne spenden derzeit weniger Menschen Blut – der Mangel an Konserven ist aber nicht so groß wie in anderen Städten. Woran das liegt.
Corona-Pandemie, Ferienzeit und die Flutkatastrophe: Dieser fatale Dreiklang hat in vielen nordrhein-westfälischen Städten für einen Engpass bei den Blutspenden gesorgt. In Essen und Duisburg mussten wegen fehlender Konserven schon Operationen verschoben werden. Auch in Herne kommen gerade weniger Menschen zur Spende – Not herrscht hier allerdings noch nicht.
„Wie immer in den Ferien spenden momentan weniger Menschen Blut“, sagt Sabine Gräfe-Schmidt, Referentin beim zuständigen DRK-Blutspendedienst West. „Dass Termine ganz weggebrochen sind, ist in Herne aber nicht vorgekommen.“ Der Ferieneffekt sorge etwa für zehn Prozent weniger Blutspenden.
Keine Operationen in Herne wegen Mangel an Blutkonserven verschoben
Auch aus den Herner Kliniken gibt es keine Hilferufe. So sagt Danh Vu, Verwaltungsdirektor der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft (EvK), man habe keine Probleme, die angeforderten Blutmengen zu erhalten. Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe, spricht von „weniger Blutkonserven als gewöhnlich“. Dank guter Organisation drohe aber kein Engpass. Auch habe man keine OPs verschieben müssen.
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Warum es in Herne so anders aussieht als in vielen anderen Städten? Magdalene Sonnenschein vom DRK Herne betont: „Die Herner und Wanne-Eickler sind sehr treue Spender, die regelmäßig kommen.“ In einer Stadt von überschaubarer Größe wie Herne bekämen die Menschen außerdem schnell mit, wenn irgendwo Not herrsche – und reagierten entsprechend.
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In Herne wird weiterhin um Blutspenden gebeten
Sabine Gräfe-Schmidt ergänzt: „Die Menschen haben auch in Corona-Zeiten keine Angst vor dem Blutspenden.“ Unter anderem habe das vom DRK eingeführte Terminsystem dafür gesorgt, dass nicht zu viel Andrang herrsche und die Spender nicht mehr lange warten müssten. Zum Blutspenden wird weiterhin aufgerufen.