Herne. Zwei Herner haben zum 250. Mal ihr Blut gespendet. Angefangen haben beide bei der Bundeswehr. Ans Aufhören denken sie noch lange nicht.
Angefangen haben sie damit bei der Bundeswehr und danach nicht mehr aufgehört – sowohl Manfred Potschadel als auch Klaus Soster haben über 250 Male Blut gespendet. Eigentlich sollten sie bereits im letzten Jahr dafür geehrt werden – doch die Pandemie kam dazwischen. Nun gab es beim jüngsten Blutspendetermin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Sud- und Treberhaus in Eickel zumindest eine kleine Feierstunde.
„Ich spende mittlerweile seit 55 Jahren Blut“, sagt Manfred Potschadel. Der gebürtige Wanner wohnt mittlerweile in Herne und hat knapp 200 Vollblutspenden geleistet. „Das sind 100 Liter Blut.“ Zwischendurch spendete er zudem Plasma und Thrombozyten. Seine erste Spende tätigte der heute 74-Jährige 1966 bei der Bundeswehr. Er war in Bayern zwischen Augsburg und Landsberg stationiert, deshalb stammte sein erster Blutspendeausweis vom bayrischen Roten Kreuz. „Bei der Bundeswehr gab es dafür einen Tag Sonderurlaub und ein gutes Essen.“
Blutspenden ist für den Herner eine Herzensangelegenheit
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Zurück in der Heimat spendete Manfred Potschadel weiter. „Ich finde es traurig, dass weniger als drei Prozent der spendefähigen Bürger überhaupt spenden“, sagt Potschadel, der über 40 Jahre als Betriebswirt bei der Sparkasse gearbeitet hat. Dort bekam er übrigens einen halben Tag frei für die Spende. „Ich habe es immer gerne gemacht“, betont er. „Ich fühle mich nach jeder Spende physisch und psychisch gut. Es ist eine innere Befriedigung zu wissen, dass man anderen damit helfen kann.“
Manfred Potschadel lässt sich selbst vom Urlaub nicht davon abhalten, spenden zu gehen. So war er schon einige Male in Österreich zur Blutspende. „Das ist sehr nett, da die ganze Zeit eine nette Krankenschwester bei einem sitzt und man sich unterhalten kann“, verrät er. Als er 2020 im Bayrischen Wald spenden wollte, staunte er jedoch nicht schlecht, als er weggeschickt wurde: „In Bayern darf man nur bis 72 spenden.“ Hier dürfe er noch bis zum nächsten Jahr, bis zur Vollendung seines 75. Lebensjahres. „Schon verrückt eigentlich, mein Blut ist ja genauso zu verwenden, wie das eines 20-Jährigen.“ Fehlen wird ihm das Spenden sicherlich, da es ihm eine Herzensangelegenheit ist: „Blut wird immer gebraucht! Man kann es nicht kaufen, aber man kann es geben.“
Herner Postbote geht alle zwei Monate zur Vollblutspende
Klaus Soster ließ sich 1987 das erste Mal Blut abzapfen – ebenfalls bei der Bundeswehr. Er war damals in Stade stationiert: „Der Kompaniefeldwebel meinte, dass Freiwillige für die Blutspende gesucht werden“, erinnert er sich. Dafür sollte man einen halben Tag freibekommen. „Als ich ihn fragte, warum mein Bruder, der in Schleswig stationiert war, einen ganzen Tag freibekam und wir nur einen halben, schaute er erst grummelig“, erzählt der 55-Jährige und lacht. Den freien Tag habe er dann trotzdem bekommen. Zurück in der Heimat, Wanne-Eickel, blieb Klaus Soster dabei und spendete von da an beim DRK.
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„Mein Blut wird regelmäßig untersucht, und ich vollbringe damit eine kleine gute Tat“, sagt Klaus Soster über seine Motivation. Die Blutuntersuchung werde zudem immer umfangreicher. Früher habe man auf Aids untersucht, heute prüfe man außerdem Hepatitis, Eisenmangel und mehr. Als das DRK anfragte, ob Klaus Soster auch Plasma spenden würde, erklärte er sich auch dazu bereit. Von 1994 bis 2000 spendete er einmal im Monat im Augusta Krankenhaus in Bochum Plasma. Lediglich Thrombozyten habe er nie gespendet: „Da hätten die Termine länger gedauert und man wäre ganz schön angezapft worden.“
Zur Vollblutspende geht der Postbote regelmäßig alle zwei Monate: „Man trifft da eigentlich immer jemanden, den man kennt und mit dem man quatschen kann. Obwohl ich als Postbote ohnehin bekannt bin wie ein bunter Hund.“
>>>Die nächsten Termine
Der nächste Blutspendetermin des DRK ist am Donnerstag, 6. Mai, 13 bis 18 Uhr, im Wewole Forum, Bahnhofstraße 7a-c.
Terminreservierungen sind online unter www.blutspendedienst-west.de oder telefonisch unter 0800 11 949 11 möglich.