Herne. Das Spiel des Jahres und das Kennerspiel des Jahres sind gekürt worden. Was das Herner Spielezentrum von den Gewinnern und den Nominierten hält.
Das Spiel des Jahres steht fest – nun, eigentlich die drei Spiele des Jahres. Das Kinderspiel des Jahres „Dragomino“ von Pegasus wurde bereits im Juni gekürt, nun folgten das Kennerspiel und das Spiel des Jahres. Thomas Moder vom Spielezentrum Herne sprach mit der WAZ über die Gewinner und die Nominierten.
Für das Spiel des Jahres waren „Die Abenteuer des Robin Hood“ von Kosmos, „Zombie Teens Evolution“ von Scorpion Masqué und „Micromacro: Crime City“ von Pegasus nominiert. „Robin Hood ist ein familienfreundliches Abenteuerspiel“, sagt Thomas Moder.
Mit Hilfe des Begleitbuchs erlebt man in sieben Kapiteln die Abenteuer jenes bekannten Helden. Dazu bewegen sich die Spieler auf einem großen Spielplan. „Es ist recht innovativ, weil man sich frei auf dem Feld bewegen kann und dort wie bei einem Adventskalender Türchen öffnet.“ Aktuell ist es überall ausverkauft.
Herner Experte über „Zombie Teens“: „Bestens für Familien geeignet“
„Zombie Teens ist ein völlig blutleeres Zombiespiel und deshalb bestens für Familien geeignet“, sagt Moder. Bei „Micromacro“ gilt es, auf einem großen Stadtplan gemeinsam unterschiedlich schwere Fälle zu lösen. Symbole markierten, für welches Alter diese sich eignen.
Neben den Fällen, einer Lupe und dem Plan brauche es nichts weiter, um loszulegen: „Von den drei Nominierten ist es am innovativsten.“ Das sah wohl auch die Jury so, denn „Micromacro“ hat den ersten Platz gemacht. „Es ist gut, aber mich hat die Entscheidung überrascht“, so Moder.
Bei den Kennerspielen konnten Kenner der Spieleszene im Vorfeld ausknobeln, wer die besten Chancen hatte. Nominiert waren hier: „Fantastische Reiche“ von Strohmann Games, „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ von CGE und „Paleo“ von Hans im Glück.
Kennerspiel des Jahres ist „Paleo“: Herner Spieleexperte findet es „liebevoll gestaltet“
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„Da der Gewinner im letzten Jahr ein Kartenspiel war, standen die Chancen für Fantastische Reiche etwas schlechter“, erklärt Thomas Moder. „Arnak“ sei ein gutes Spiel mit gewisser Tiefe: Es gilt, à la Indiana Jones eine Insel zu erforschen, hinzu kommen Fantasy-Elemente. „Aber das ist für den Preis etwas zu kompliziert.“
Spiel des Jahres: Das steckt hinter der Auszeichnung
Der Preis Spiel des Jahres wird seit 1979 einmal im Jahr vom gleichnamigen Verein an neue Karten- und Brettspiele vergeben. Seit 2001 wird auch das Kinderspiel des Jahres gekürt.Seit 2011 gibt es zudem eine Auszeichnung für das Kennerspiel des Jahres. Diese Kategorie richtet sich an Spieler, die viel Spielerfahrung mitbringen.Die Preisvergabe hat üblicherweise große Auswirkungen auf den Brettspielmarkt.
Der Gewinner „Paleo“ schließlich sei genau in der Mitte angesiedelt. Hierbei gelte es, seinen Stamm gut durch die Steinzeit zu bringen und dabei eine Höhlenmalerei zu vollenden. „Das Regelwerk ist leider nicht so toll, aber das Spiel an sich schon“, sagt Thomas Moder. Am meisten Spaß mache es zu dritt oder zu viert. „Es ist wirklich liebevoll gestaltet.“
Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres haben beide ein klares Ende
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Außergewöhnlich sei, dass sowohl das Spiel des Jahres als auch das Kennerspiel des Jahres kooperative und endliche Spiele sind. „Irgendwann sind sie durchgespielt. Das gab es so noch nicht.“ Die Verlage hätten aber sowohl für Paleo als auch für Micromacro schon Erweiterungen angekündigt.
Wie genau die aussehen und wie sie sich mit dem Basisspiel verbinden lassen, sei noch offen. Die Spiele des Jahres präsentiert das Team des Spielezentrums bei „Stadt, Land, Spielt“ im September. „Da haben wir dann auch hoffentlich wieder die Gelegenheit, Spiele gemeinsam auszuprobieren.“