Herne. Bald im Grünen, mit Terrasse und Biergarten: Weil das Fachwerkhaus an der Herner Kreuzkirche sanierungsbedürftig war, zieht das Restaurant um.
Die Stützbalken an ihrem Fachwerkhaus an der Kreuzkirche haben die Gerüchteküche in Schwung gebracht. Die eine oder andere Vermutung über die Zukunft der „Elsässer Stube“ sei im Umlauf gewesen, erzählt Gudrun Kroll amüsiert. Seit ein paar Tagen ist die Katze aus dem Sack: Das französische Restaurant mit dem Schwerpunkt auf der Küche aus dem Elsass verlässt nach 35 Jahren seinen angestammten Platz in der Herner City und zieht gut anderthalb Kilometer Richtung Süden.
Die neue Adresse, Wiescherstraße 156, ist bei Restaurantbesuchern durchaus bekannt, zuletzt als „Marone“. Dass die Räume gerade jetzt frei wurden, sei Glück gewesen, so Gudrun Kroll. „Besser hätten wir es nicht treffen können.“ Und das aus mehreren Gründen. Zum einen komme das Haus dem bisherigen Gebäude vom rustikalen Charakter her nahe. In einem Neubau mit einem „glatten Ambiente und kahlen Wänden“ hätte man sich nicht gesehen.
Große Terrasse und Biergarten
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Hinzu kommt als „großes Plus“ die geräumige Terrasse. Auf ihr finden zusätzlich zu den rund 100 Gästen im Innenbereich mit Blick ins Grüne noch einmal 50 Gäste Platz. Bisher hatte es an der Kreuzkirche lediglich einen sehr beschränkten Raum für Tische neben dem Fachwerkgebäude gegeben. Gudrun und Herbert Kroll wollen sich in einem ersten Schritt auf die Renovierung von Innenraum und Terrasse konzentrieren. Danach soll der Biergarten in Angriff genommen werden.
Dass das Restaurant künftig nicht mehr ganz so zentral liegt und in unmittelbarer Nähe von U-Bahn und Bushaltestellen, sieht Gudrun Kroll nicht als Problem. Ihre Gäste kämen ohnehin großenteils mit dem Auto, viele auch Recklinghausen, Castrop-Rauxel oder Bochum.
Speisekarte wird etwas ergänzt
An der Speisekarte werde sich nicht viel ändern, kündigt die Restaurant-Chefin an. „Vielleicht werden wir sie ein bisschen ergänzen.“ Beibehalten wollen die Krolls die Menü-Abende, wie etwa den „Provenzalischen Abend“ mit Klavierbegleitung. Das Klavier werde auf jeden Fall mit umziehen, wie auch Teile der Einrichtung.
Anlass für den Ortswechsel sei der Zustand des 145 Jahre alten Fachwerkhauses an der Kreuzkirche gewesen, das man vor einer Weile erworben habe, sagt Gudrun Kroll. „Das Haus war nicht zu retten, das ist uns von mehreren Seiten gesagt worden.“ Es von Grund auf zu sanieren, hätte dagegen die finanziellen Möglichkeiten gesprengt. „Wir haben lange darum gekämpft, am alten Standort zu bleiben. Für uns war das ein schmerzlicher Schritt.“
Das Gastronomenpaar sah sich in Herne wie in Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Bochum um - um am Ende mit dem „Marone“ die „optimale Möglichkeit“ zu entdecken. Eröffnet werden soll die neue „Elsässer Stube“ irgendwann im Juli, der genaue Termin steht noch nicht fest.
MEHR INFOS ZUR „ELSÄSSER STUBE“
Das Fachwerkhaus an der Kreuzkirche soll verkauft werden. Es gebe einen Interessenten, so die Besitzerin.
Bevor das Ehepaar Kroll 1986 die „Elsässer Stube“ eröffnete, war das Lokal ein griechischer Imbiss.
Ein Vierteljahr hatten die Krolls den Innenraum in Eigenregie umgebaut und die Fassade runderneuern lassen.