Herne. Mit 34 Kreuzen haben Herner Anwohner gegen die Zentraldeponie Emscherbruch protestiert. Worum es geht und warum es nicht die erste Aktion war.

Aus Protest gegen die Abholzung zahlreicher Bäume haben Unbekannte 34 grüne Kreuze an der Zentraldeponie Emscherbruch angebracht. Es ist nicht die erste Aktion dieser Art.

Die Bürgerinitiative Uns stinkt’s - hier (v.li.) Inge Behring-Meinberger, Maria Wanger und Heinz-Peter Jäkel im August 2020 am Rande des Erörterungstermins der Bezirksregierung Münster zur Erweiterung der Zentraldeponie - lobt die Protestaktionen von Anwohnern.
Die Bürgerinitiative Uns stinkt’s - hier (v.li.) Inge Behring-Meinberger, Maria Wanger und Heinz-Peter Jäkel im August 2020 am Rande des Erörterungstermins der Bezirksregierung Münster zur Erweiterung der Zentraldeponie - lobt die Protestaktionen von Anwohnern. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Mit den 34 Kreuzen werde die Abholzung von 34.000 Quadratmetern Wald durch die Deponiebetreiberin AGR betrauert, berichtet die Bürgerinitiative „Uns stinkt’s“. Die BI stellt gegenüber der WAZ klar, dass nicht sie selbst, sondern „anonyme Anwohner“ die Kreuze aufgehängt hätten.

Initiative bedankt sich bei Urhebern der Kunstaktion

Sie bedankten sich ausdrücklich „bei den Urhebern dieser beeindruckenden Kunstaktion“, so BI-Sprecher Heinz-Peter Jäkel. Sie sei ein Protest gegen die anhaltende Verschmutzung der Umwelt durch Schadstoffe in der Luft und im Wasser sowie der Zerstörung von wichtigen Waldflächen.

Die grünen Kreuze zeigten, dass ein profitorientiertes Unternehmen, was seine Rolle laut Website selbst „für Mensch und Umwelt in der Region” definiert, eher „Tod und Zerstörung in unseren Lebensraum bringt“. Nach 50 Jahren, in denen die Anwohner Verantwortung für das Ruhrgebiet und den Regierungsbezirk Münster übernommen haben, müsse die Deponie endlich stillgelegt werden.

Erster Aufschlag mit schwarzen Luftballons

„Wir fordern als Bürgerinitiative, dass eine 50 Jahre alte Sondermülldeponie schließt, um den Menschen vor Ort eine Verbesserung der Lebenslage zu ermöglichen. Es erkranken und sterben heutzutage zu viele Menschen in Herne und Gelsenkirchen an Krebs, als dass wir es uns erlauben könnten, weitere Belastungen in unserem Lebensraum zuzulassen”, so Heinz-Peter Jäkel.

Bereits Anfang Mai protestierten Unbekannte mit schwarzen Ballons gegen die an der Stadtgrenze zwischen Herne und Gelsenkirchen gelegenen Zentraldeponie. Betreiberin AGR hat einen Antrag auf Erweiterung der Deponie gestellt.
Bereits Anfang Mai protestierten Unbekannte mit schwarzen Ballons gegen die an der Stadtgrenze zwischen Herne und Gelsenkirchen gelegenen Zentraldeponie. Betreiberin AGR hat einen Antrag auf Erweiterung der Deponie gestellt. © Bürgerinitiative UNS STINKTS | Heinz-Peter Jäkel

Bereits Anfang Mai machten Anwohner mit schwarzen Luftballons auf ihr Anliegen aufmerksam, die ebenfalls im Umfeld der Deponie angebracht worden waren. Auch damals bedankte sich die Bürgerinitiative. Mit den Ballons werde an alle Menschen erinnert, die durch die Folgen der Giftmülltransporte und der Ablagerungen auf der Zentraldeponie Emscherbruch gestorben seien oder noch sterben würden, so die BI damals.

Auf YouTube hat die Initiative einen kurzen Clip über die Kreuze-Aktion eingestellt. „Die Deponie tötet!“ und „Tod der Deponie“ heißt es darin unter anderem. loc