Herne. Bei den Muslimen steht das Zuckerfest vor der Tür. Wegen Corona darf nicht groß gefeiert werden. Was das für eine Herner Gemeinde bedeutet.
Bald endet der Ramadan: Am Mittwoch feiern Muslime das Ende des Fastenmonats mit dem Zuckerfest, das gewöhnlich zwei Tage dauert. Doch wie sieht dieses wichtige Fest in den Gemeinden in den aktuellen Zeiten aus? „Aufgrund der Pandemie kann das Zuckerfest nicht wie gewohnt im Kreis der Familie und im Kreis der Freunde stattfinden“, erklärt Tuncay Nazik, Vorstand der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen.
Daher werde in diesem Jahr nur das obligatorische Morgengebet verrichtet. „Alles andere muss leider ausfallen.“ Normalerweise zögen die Kinder in der Nachbarschaft umher, um Süßigkeiten und manchmal auch Geld zu sammeln und den Leuten ein gesegnetes Fest zu wünschen. Aber auch diese Tradition müsse pandemiebedingt leider ausfallen.
Normalerweise kommen um die 50 Menschen zusammen
Einen besonderen Stellenwert für die Islamische Gemeinde am Ende des Ramadans hat traditionell das gemeinsame Fastenbrechen. „Meist treffen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück mit der ganzen Familie. Da kommen locker mal um die 50 Leute zusammen“, erklärt Tuncay Nazik. Dementsprechend würden die Kinder auch reichlich mit Spielzeugen, Plüschtieren, Süßigkeiten oder auch Geld beschenkt. Beim gemütlichen Zusammensitzen äßen die Familien später oft noch selbst gebackene Kekse oder auch Baklava.
Normalerweise. „Es ist sehr schade und auch ungewohnt, dass das Zuckerfest nicht mit allen zusammen verbracht werden kann“, sagt Nazik. Gleichzeitig betont er aber: „Trotzdem haben wir vollstes Verständnis und halten uns natürlich an die Corona-Maßnahmen.“ Hoffnungsvoll fügt er hinzu: „Vielleicht können wir so nächstes Jahr das Fest wieder gemeinsam feiern und genießen.“