Herne. Der Herner Gastronom Milan Kajtaz kocht mittwochs für Bedürftige. Wie das Engagement zustande kam und wie es nach der Pandemie weitergeht.
Am Mittwoch war Schnitzeltag am Café und Restaurant am Eickeler Park. Warum dieses Mahl für die Gäste etwas Besonderes ist.
Um die Bedeutung dieses Mittagessens zu verstehen, muss man einige Zeit zurückblenden. Bereits seit einigen Jahren erhalten bedürftige Menschen, die der katholischen St. Marien-Gemeinde in Eickel angehören, im Gemeindehaus regelmäßig Frühstück. Die Caritas und die Vincenz-Konferenz haben diese Hilfe organisiert. Doch genau wie viele andere Aktivitäten, die in Innenräumen stattfinden, drohte diese Hilfeleistung im Zuge der Corona-Pandemie wegzubrechen.
Das wollten Ulla und Jürgen Alexander sowie ein anders Ehepaar allerdings nicht ohne Weiteres zulassen. Die Lösung: Es werden Lebensmittel eingekauft, in Tüten gepackt und - mit dem nötigen Abstand - an die Bedürftigen ausgegeben. Dieser Service läuft nach den Worten von Jürgen Alexander seit einem Jahr reibungslos.
Nur Bedürftige der St. Marien-Gemeinde Eickel können versorgt werden
Die Frühstückstüten habe er in einem Gespräch mit Milan Kajtaz erwähnt, dem Inhaber des Café und Restaurant Eickeler Park, so Alexander im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Kajtaz sei sofort hellhörig geworden. Auch wenn es ihm selbst nicht gut gehe in der Pandemie, weil Restaurants nur Essen liefern dürfen und so kaum über die Runden kommen, wollte er Gutes tun. Deshalb habe er angeboten, dass die Bedürftigen mittwochs zum Restaurant kommen können, um sich dort eine warme Mahlzeit abzuholen.
Am vergangenen Mittwoch gab Kajtaz zum dritten mal Essen aus - Schnitzel eben. Die Gäste freute es. Sie hatten sich vorher angemeldet und hatten eigene Behälter mitgebracht, um so Einwegverpackungen zu vermeiden. Jürgen Alexander und Milan Kajtaz freut die gute Resonanz. Mit 20 Personen sei man allerdings auch an der Kapazitätsgrenze angelangt. Mehr Personen könnten nicht versorgt werden.
Und wenn die Pandemie vorüber ist und der reguläre Restaurant-Betrieb wieder anläuft? Dann will Milan Kajtaz die Bedürftigen weiter einmal in der Woche versorgen. Vielleicht werde er das Essen dann an die Gemeinde liefern.