Herne. In Herne erscheinen nun immer mehr Menschen nicht zu ihren Impfungen im Impfzentrum. Deshalb dürfen Termine dort jetzt überbucht werden.
Im Herner Impfzentrum wartetet das medizinische Personal nun immer öfter vergeblich auf Besucher: Bürger erscheinen nicht zu ihren Corona-Impfungen, sie lassen Termine also liegen. Das erschwere die Planungen, kritisiert Heike Achtermann, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, gegenüber der WAZ. „Andere Menschen könnten sich in dieser Zeit impfen lassen“, betont sie.
Hätten zum Start der Impfungen im Impfzentrum im Revierpark Gysenberg fast alle angemeldeten Menschen ihre Termine wahrgenommen, so kämen nun weniger Personen zu ihren Impfterminen, meldet die Stadt. „Offenbar nutzen viele Menschen teilweise mehrere Wege, um an einen Impf-Termin zu gelangen“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken zur WAZ. Wenn sie einen ergattert hätten, vergäßen sie dann, die nicht mehr benötigten Buchungen abzusagen.
850 Impfdosen wurden in den letzten beiden Tagen verimpft
Martin Krause, Chef des DRK in Herne, das das Impfzentrum betreut, schätzt, dass vor Ort zurzeit „unter 10 Prozent“ der Termine in Herne nicht wahrgenommen werden. Laut Stadt und DRK gelinge es den Verantwortlichen im Impfzentrum in der Regel aber rechtzeitig, andere Menschen über kurzfristig frei gewordene Termine zu informieren und diese dann auch zu impfen. Zuletzt, so der DRK-Kreisgeschäftsführer, habe es sehr viele Anfragen von Kontaktpersonen zum Beispiel von Schwangeren oder Pflegebedürftigen gegeben, die händeringend auf einen Impftermine warteten. In den letzten zwei Tagen seien pro Tag rund 850 Dosen verimpft worden, sagt Krause.
Stadt und Kassenärztliche Vereinigung appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, ihre Impftermine im Impfzentrum wahrzunehmen oder abzusagen. Wer sich beim Hausarzt oder im Ausland habe impfen lassen, solle Bescheid sagen, damit andere Menschen nachrücken könnten. Das helfe, um schnellstmöglich viele Menschen zu schützen, außerdem verhindere eine Absage, dass Impfdosen übrig bleiben. Nicht zuletzt: Der Aufwand, den die Verantwortlichen betreiben müssten, um Nachrücker zu finden, sei groß.
Damit sich dieser Aufwand verkleinert, dürften Impfzentren Termine künftig um bis zu 10 Prozent überbuchen, so Stadtsprecher Hüsken und DRK-Chef Krause.