Herne. Die Stiftung Schalke hilft und die RAG-Stiftung haben an der Emscherstraße in Wanne einen Bolzplatz eröffnet. Das steckt hinter dem Projekt.
Der Bundesligamannschaft des FC Schalke 04 ist nicht mehr zu helfen. Der Abstieg in die 2. Liga wird in wenigen Wochen auch rechnerisch feststehen. Dennoch ist der Verein noch in der Lage, selbst zu helfen. Freuen können sich darüber Kinder in Wanne.
Die vereinseigene Stiftung „Schalke hilft!“ und die RAG-Stiftung haben am Montag an der Emscherstraße - in Sichtweite des alten Förderturms der Zeche Pluto - einen neuen Pluto-Bolzplatz eingeweiht. Dort können Kinder ab sofort auf einem Kunstrasenplatz ihren Idolen (möglicherweise zurzeit nicht den königsblauen) nacheifern. Spätestens, wenn irgendwann alle Corona-Auflagen aufgehoben sein werden, dürfte es trubelig zwischen den beiden stabilen Toren zugehen.
Auf den Bolzplätzen lebt die bergmännische Tradition fort
Der Bolzplatz ist Teil eines ganzen Projekts, bei dem beide Stiftungen kooperieren. Nach eigenen Worten legen sie den Fokus darauf, „chancenbenachteiligte Kinder und Jugendliche im Bereich Bildung und soziale Entwicklung nachhaltig zu fördern, um ihnen so eine aussichtsreiche Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben in der Region zu bieten“.
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, betonte bei der kleinen Zeremonie, dass Fußball und Bergbau untrennbar miteinander verbunden seien. Mit den sanierten Bolzplätzen gelinge es, die Bolzplatzkultur in ihrer bergmännischen Tradition fortleben zu lassen und gleichzeitig einen Beitrag für die Verbesserung der Lebensqualität vor Ort zu leisten. Deshalb sei das Geld an der Stelle gut angelegt. Dass der Standort an der Emscherstraße auch bestens zu Schalke passt, offenbart sich durch die Tatsache, dass man dort beinahe die Fans in der Schalke-Arena hören kann (wenn wieder welche ins Stadion dürfen).
Für Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer der Stiftung „Schalke hilft!“, war die Einweihung eine gute Gelegenheit, sich „auf das Wesentliche“ zu konzentrieren - nämlich sich als Verein gesellschaftlich zu engagieren. Auf dem Bolzplatz könnten die Kinder den zurzeit grauen Alltag vergessen und ein wenig Lebensfreude haben.
Zweiter Bolzplatz in Herne ist in Vorbereitung
Doch angesichts der aktuellen Entwicklung stellt sich die Frage, ob Kinder tatsächlich den Platz in den kommenden Tagen nutzen dürfen. Herner Oberbürgermeister Frank Dudda versprach jedenfalls, daran zu arbeiten, dass sich Kinder an der frischen Luft bewegen können. Der Bolzplatz zählt nicht als Sportanlage, deshalb gelten für ihn andere Regeln bei den Coronabestimmungen.
Er dankte den beiden Stiftungen für das Engagement, die Stadt selbst habe nicht die Mittel, um so eine Anlage zu erstellen. Mit Blick auf das Schicksal der Fußball-Bundesligamannschaft sagte Dudda, dass Schalke eine starke Marke bleibe und wiederkommen werde.
Nach Auskunft der Schalke-hilft-Stiftung wird in Herne ein zweiter Bolzplatz entstehen, der genaue Ort stehe allerdings noch nicht fest. Im Rahmen des Projekts werden bestehende Plätze von Grund auf renoviert und sollen dazu beitragen, Wohngebiete aufzuwerten.