Herne. Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2020 landete Herne auf den unteren Rängen. Das sagen die Grünen, die Piraten und die Stadt zu den Ergebnissen.
Dass die Stadt Herne beim Fahrradklima-Test 2020 nur auf Platz 30 von 41 Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern landete, das überraschte die Herner Grünen nicht: „Der Fahrradklima-Test 2020 hat zu keinen neuen und überraschenden Ergebnissen geführt.“ Seit Jahren schaffe die Stadt bei dem Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) immer nur „knapp ausreichend“, teilt die Fraktion mit.
In praktisch allen Städten führe das Fahrrad als Verkehrsmittel immer noch ein Schattendasein. „Radfahren soll gesund sein, so wird immer gepriesen“, so die Herner Grünen weiter. Vor allen Dingen sei das Alltagsradeln in den Städten aber „unangenehm, unbequem und gefährlich“.
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Zwar sei es durchaus richtig, dass in diesen Jahren viele Radwege angelegt wurden, aber: „Der Ausbau der Radinfrastruktur der vergangenen Jahre kann nicht schritthalten mit den moderaten Zuwächsen im Radverkehr“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Rolf Ahrens.
Herner Piratenpartei fordert durchgehendes Netz von Radwegen
Und auch die Herner Piratenpartei schließt sich der Kritik zum fehlenden Konzept für den Radwegeausbau in Herne an. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie habe der Radverkehr in Herne zugenommen. Dies sei keine Momentaufnahme, sondern ein Phänomen, dass auch nach der Krise bleibe. So seien viele Wege mit dem Rad schnell zu erreichen.
Damit das Radfahren „auch sicher geschehen kann, benötigen wir ein durchgehendes Netz von Radwegen“, heißt es von den Piraten. Dieses setze einen politischen Willen voraus, sich für den Radverkehr in Herne einzusetzen. Außerdem fordert die Herner Piratenpartei „ausreichend Ressourcen bei der Planung und Umsetzung von Projekten“ sowie Gleichberechtigung für Rad- und Autofahrer.
Stadt Herne: „Im urbanen Bereich lassen sich nicht alle Zwangspunkte lösen“
Die Stadt Herne hat in einem ersten Schritt zu einer klimafreundlicheren Mobilität bereits vor einiger Zeit eine psychologische Motivationsanalyse zum Radfahren durchgeführt. „Die Ergebnisse dieser Analyse werden nun die Grundlage für die Erarbeitung eines neuen Radverkehrskonzeptes bilden“, sagt Stadtsprecher Patrick Mammen auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion.
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Das neue Konzept werde nicht nur das Radwegenetz definieren, sondern auch Ziele zum Umgang mit schwierigen Fragestellungen zur vorhandenen verkehrlichen Infrastruktur (freie Rechtsabbieger, Bevorrechtigungen an Lichtsignalanlagen, etc.) und zur Gewährleistung der Nutzung (Qualitätssicherung der Oberflächen, Sauberkeit, Grünrückschnitt, etc.) enthalten. Den Sicherheitsbedürfnissen der Radfahrenden in Herne – auch im Bereich von Baustellen – solle Rechnung getragen werden.
Im urbanen Bereich ließen sich jedoch nicht alle Zwangspunkte lösen, dessen müsse man sich bewusst sein, heißt es von der Stadt. Und: Es werde eine gewisse Zeit brauchen, bis sich eine positive Entwicklung in den zukünftigen Fahrradklima-Tests zeige.