Herne. Der Brand des Dachstuhls des alten Kreiskirchenamts in Horsthausen hat keine Auswirkungen auf die Pläne für den Bau eines Seniorenheims.
Am ehemaligen Kreiskirchenamt in Horsthausen tut sich etwas - vor und hinter den Kulissen. So geht es an der Albert-Klein-Straße weiter.
Zur Erinnerung: Seit dem Auszug des evangelischen Kirchenkreises 2007 steht der ehemalige Verwaltungssitz der Zeche Friedrich der Große leer, auf Grund einer Schieflage von mehr als einem Meter war das Gebäude nicht mehr nutzbar. Dann griff die Belia Seniorenresidenzen GmbH aus Winsen an der Aller zu und plant dort ein Seniorenheim mit 80 Plätzen.
Die Herausforderung: Zwar darf das Haus abgerissen werden, doch die denkmalgeschützte Fassade muss erhalten bleiben. Vor einigen Wochen kam in der Nachbarschaft das Gerücht auf, Belia habe sich aus dem Projekt zurückgezogen, nachdem Unbekannte den Dachstuhl in Brand gesetzt hatten. Doch Michael Burmester, Geschäftsführer für die NRW-Niederlassungen von Belia, bekräftigt im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion, dass das Projekt wie vorgesehen realisiert werde.
Denkmalgeschützte Fassade wird abgestützt
Für die Umsetzung ist Architekt Jens Kalkmann mit seinem Büro K25 verantwortlich. Die Arbeiten, die begonnen haben, dienten der Sicherung der Fassade. Mit der Herner Denkmalbehörde sei ein Konzept zum Integrierung der Fassade in das neue Gebäude abgestimmt. Der Dachstuhlbrand stelle kein Problem dar, da das Gebäude sowieso weichen werde. Kalkmann hofft, dass die Stadt Herne im Sommer die Baugenehmigung erteilt.
Die Fassade wird später übrigens die Rückseite des Seniorenheims sein, die Erschließung erfolge von der anderen Seite. Kalkmann betont, dass auch der Park später denkmalgerecht wiederhergestellt werde, die repräsentative Allee und die Torhäuser bleiben erhalten.
[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Herne. Den Herne-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]
Auch an der Baumstraße (auf dem ehemaligen Gelände von BMW Procar) möchte die Belia GmbH ein Seniorenheim errichten. Bereits im Mai 2017 hatte das Unternehmen die Pläne in der Bezirksvertretung Herne-Mitte vorgestellt. Dass bis jetzt kein sichtbarer Fortschritt zu sehen sei, liege daran, dass für den Bau ein neuer Bebauungsplan habe aufgestellt werden müssen, so Kalkmann. Dies sei mit einer Vielzahl an Fachgutachten verbunden, diese lägen nun vor. Der Architekt hofft, dass der Bebauungsplan in den kommenden Wochen rechtskräftig wird. Dann könnten die Planung weitergehen. Die Abstimmung mit der Heimaufsicht und dem Landschaftsverband sei bereits geschehen.