Herne. Die Herner Kitas starten wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb. Trotz Ansteckungsrisiko sei das für Familien wichtig, sagt eine Erzieherin.
Ab Montag herrscht in NRW für die Kita-Kinder wieder ein wenig Normalität: Die Kindertagesstätten starten in einen eingeschränkten Regelbetrieb. Das erklärte am vergangenen Dienstag NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP). „Wir laden dann alle Kinder wieder in die Kita und die Kindertagesbetreuung ein“, sagte Stamp.
Dabei handele es sich noch nicht um eine Rückkehr zum normalen Regelbetrieb, erklärt Heike Hütter, Abteilungsleitung der Tageseinrichtungen im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Herne. Es gebe weiterhin nur feste Gruppen, die Betreuungszeit bleibe zunächst um zehn Stunden in der Woche gekürzt. „Einen eingeschränkten Betrieb hatten wir schon in den vergangenen Wochen“, so Hütter. „Da gab es aber noch den Appell an die Eltern, die Kindern, wenn möglich, zuhause zu lassen.“
Alle Erzieher und Erzieherinnen können sich zweimal in der Woche testen lassen
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Nun seien jedoch wieder alle Kinder herzlich eingeladen, in die Kitas zurückzukehren. Das Gruppensetting bleibe bestehen. In individuellen Fälle könne über eine längere Betreuungszeit gesprochen werden. Weiterhin würden natürlich die Hygieneregeln eingehalten und die Eltern sollten ihre Kinder vorne an der Tür abgeben, sagt Hütter. „So erhoffen wir uns, das Infektionsrisiko zu minimieren.“
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Alle Erzieher und Erzieherinnen könnten sich zwei Mal in der Woche kostenlos testen lassen. Eine Test-Pflicht bestehe nicht, „aber wir regen schon dazu an – allein schon für die eigene Sicherheit“, so Hütter. Trotz Öffnung hofft sie so, dass das Infektionsgeschehen auf dem niedrigen Level gehalten werden könne.
Für die meisten Eltern sei es eine große Erleichterung, dass sie nun ihre Kinder wieder in die Kita bringen können. „Viele von ihnen haben in den vergangenen Wochen Großartiges geleistet.“ Auch für die Kinder sei es wichtig, dass sie wieder in die Interaktion mit anderen Kindern kommen. Neben den Kitas starte auch die Kindertagespflege wieder. „Die Eltern sind dazu eingeladen, diese Betreuung zu nutzen.“
Herner Erzieherin: „Es wird zu Ansteckungen kommen“
Auch in den Kitas der Lebenshilfe Wanne-Eickel sei die Betreuung nie ganz ausgesetzt gewesen, erklärt Bettina Raatz, Geschäftsführerin der Tageseinrichtung und Frühförderung für Kinder der Lebenshilfe Wanne-Eickel (TKL). Sie finde es gut, dass nun wieder alle Kinder eingeladen sind, die Kitas zu besuchen. Der Großteil der Kinder werde direkt ab Montag kommen, vermutet sie.
Dass damit ein gewisses Risiko einhergeht, ist ihr bewusst: „Es wird zu Ansteckungen kommen.“ Schließlich seien täglich 50 bis 100 Kinder in den Einrichtungen. Zudem funktioniere Bindungsarbeit gerade im U3-Bereich mit Maske nicht. Auch wenn sich die Erzieher und Erzieherinnen nun jede Woche zwei Mal testen lassen können, hätte sie sich gefreut, wenn sie auch beim Impfen mit Pflegekräften gleichgesetzt worden wären.
Zurzeit riefen sie und ihre Kollegen alle Familien an, um diese zu ermutigen, ihr Kind ab Montag zu bringen. Bis zum 8. März werde es nun jeden Tag eine achtstündige Öffnung geben von 7 bis 15 Uhr. Je nach Buchungsmodell könnten die Kinder in diesem Zeitraum die Kitas besuchen, so die Leiterin der Kita Europagarten. Sollten beide Eltern in einem systemrelevanten Bereich arbeiten, könne in Einzelgesprächen über individuelle Lösungen gesprochen werden.
>>>„Phasenmodell“ für die Kita-Öffnung
Minister Joachim Stamp stellte ein „Phasenmodell“ für die Kita-Öffnung vor, das sich am Infektionsgeschehen orientiert: In dieser Woche bleibe es noch beim „dringenden Appell“ an alle Eltern, ihre Kinder, wenn möglich, weiter zu Hause zu betreuen.
Phase zwei beginnt, wie beschrieben, am kommenden Montag. Sollten die Corona-Infektionszahlen weiter sinken, strebt das Land ab dem 8. März einen „lokal eingeschränkten Regelbetrieb“ an. Gruppentrennung würde es auch dann noch geben, allerdings könnten die Einrichtungen entscheiden, ob sie am verkürzten Betreuungsangebot festhalten.
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