Herne. Wegen der Corona-Pandemie musste das DRK die Termine zur Blutspende reduzieren. Wie sich das auswirkt und wo man noch spenden kann.
Auch wenn viele Operationen und Eingriffe aktuell verschoben werden, gibt es viele Menschen, die regelmäßig Blutspenden brauchen. Doch wie wirkt sich der andauernde Lockdown auf die Spendenbereitschaft aus? Gibt es Engpässe? Unter welchen Umständen und wo kann man aktuell spenden?
„Insgesamt sind die Herner und Wanne-Eickeler sehr treue Blutspender“, berichtet Magdalene Sonnenschein, Blutspendebeauftragte vom DRK Kreisverband Herne und Wanne-Eickel. Es drohte zwischendurch mal knapp zu werden, aber mittlerweile sei der Engpass überwunden. Das DRK musste die Termine reduzieren, der Spendebus kann aktuell gar nicht zum Einsatz kommen. Trotzdem sei kein großer Rückgang zu bemerken. „In anderen Bezirken ist es zwischenzeitlich deutlich stärker eingebrochen.“ 2019 kamen 3101 Menschen im Stadtgebiet zur Blutspende, 2020 waren es mit 3095 nur sechs weniger.
Neue Räume für die Blutspende
Um den neuen Richtlinien gerecht zu werden, musste das DRK neue Räume finden. „Wir haben ganz viel ausprobiert und viel Verständnis und guten Willen erfahren“, freut sich Magdalene Sonnenschein. Aber Vieles passte nicht, da beispielsweise zwischen den Liegen 1,50 Meter Abstand sein müssen. Zwischendurch habe es sogar eine Spende im Sportpark Eickel gegeben. Aktuell kann im Kulturzentrum, im Wewole Forum und im Sud- und Treberhaus im Bürgerhaus gespendet werden.
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„Es hat sich viel verändert über die Zeit“, sagt die Blutspendebeauftragte. So wurden Spender eine Zeit lang gefragt, ob und wo sie im Urlaub waren. Zudem wurde Fieber gemessen. „Das ist aber ungenau, da beispielsweise die Außentemperatur starken Einfluss nehmen kann“, erläutert Sabine Gräfe-Schmidt, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK. Die Befragung werde immer wieder angepasst, zudem finde vor der Spende nach wie vor der übliche Gesundheitscheck statt.
Lunchpakete statt Häppchen vor Ort
Nach der Spende gibt es nicht wie vor Corona die Möglichkeit, Kaffee und Essen vor Ort einzunehmen. Stattdessen gibt es Lunchpakete. Dadurch hat sich auch die Arbeit der Ehrenamtlichen verschoben: „Viele ältere Ehrenamtliche, die sonst Brötchen geschmiert oder Waffeln gebacken haben, können wir aktuell nicht einsetzen“, sagt Magdalene Sonnenschein. Trotzdem werden Helfer gebraucht, sog. Lotsen, die die Spender am Eingang in Empfang nehmen und ihnen den Weg zeigen.
War es sonst üblich, dass Spender einfach zum Termin gingen, gibt es nun eine Möglichkeit, sich online oder per App für einen Termin zu registrieren. „Um Warteschlangen zu vermeiden, haben wir im April, Mai 2020 in Herne und Wanne-Eickel das Pilotprojekt gestartet“, erklärt Sabine Gräfe-Schmidt. Die Resonanz war gut. Direkt beim ersten Mal meldeten sich 50 Prozent der angeschriebenen Spender über das Online-Portal an. Mittlerweile nutzen rund 90 Prozent diese Möglichkeit. „Wir haben unsere Hotline aufgestockt, um alles bewältigen zu können – aber es funktioniert gut.“ Zudem könnten Spender ihren Tag besser planen, wenn sie einen festen Termin haben. Trotzdem könne man weiterhin spontan kommen.
Keine Engpässe in den Kliniken
In den Kliniken der Stadt sei es bislang glücklicherweise noch nicht zu Engpässen bei der Versorgung mit Blutkonserven gekommen. Gespendet werden kann in den Kliniken auch unabhängig von Corona nicht. „Bei uns gibt es nur die Möglichkeit der sog. Eigenblut-Spende“, erklärt Danh Vu, Verwaltungsdirektor EvK. „Dies gilt für Patienten, die vor einer Operation stehen, die mit einem größeren Blutverlust einhergeht.“
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Die Anzahl der vorzuhaltenden Blutkonserven richte sich nach der Anzahl der Patienten und deren Erkrankungen: „In den klinikeigenen Blutdepots werden Blutkonserven in ausreichender Menge vorgehalten, um alle Patienten, die diese benötigen, bedarfsgerecht zu versorgen“, betont Simone Lauer, Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe. „Auch derzeit werden alle medizinisch notwendigen Behandlungen in der St. Elisabeth Gruppe durchgeführt.“
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