Herne. Der 14. Juni ist Weltblutspendetag. Der Wanne-Eickeler Matthias Lefeld hat bereits mehr als 350 Mal Blut oder Blutplasma gespendet.

Es nicht genau zu ermitteln, wann die Entwicklung eingesetzt hat, aber mittlerweile ist jeder Tag des Jahres ein Gedenktag oder Aktionstag. Die Anlässe sind mehr oder weniger kurios. So war der 25. Mai der internationale Handtuchtag. Der 14. Juni fällt allerdings in eine ernste Kategorie. Er ist Weltblutspendetag und soll auf die Bedeutung von Blutspenden aufmerksam machen. Matthias Lefeld hat diese Bedeutung längst erkannt.

Der Wanne-Eickeler hat über 350 Mal Blut oder Blutplasma gespendet. Er wirbt in seinem Umfeld, sich als Lebensretter zu engagieren. Seit 1997 spendet Matthias Lefeld Blut. Da der 42-jährige Berufskraftfahrer für eine Gelsenkirchener Spedition mit seinem Lkw auf den Straßen in ganz Europa unterwegs ist, lässt er sich im Gelsenkirchener Blutspendezentrum „anzapfen“.

Erste Spende 1997 bei der Bundeswehr

„Wenn ich krank werde und eine Blutspende benötige, dann will ich, dass mir sofort geholfen wird. Genau deshalb stelle ich jetzt, wo ich gesund bin, mein Blut zur Verfügung“, begründet der bekennende Schalke-Fan sein Engagement.

Den ersten Aderlass erlebte er 1997 als Bundeswehrsoldat. „Damals haben wir einen freien Tag dafür bekommen“, so Lefeld. Heute gibt es als Aufwandsentschädigung dafür 20 Euro. „Das Geld ist für mich aber nur Nebensache, nicht mein Hauptmotiv“, betont er. Alle zehn Wochen darf er eine Vollblutspende leisten, Blutplasma kann hingegen bis zu 60 Mal pro Jahr abgezapft werden. Letzteres stand für Lefeld auch am vergangenen Freitag auf dem Programm.

Rund 500 Milliliter Lebenssaft werden jedem Helfer bei einer Vollblutspende abgezapft.
Rund 500 Milliliter Lebenssaft werden jedem Helfer bei einer Vollblutspende abgezapft. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Das Prozedere läuft wie folgt ab: Nach der Anmeldung – inklusive Temperaturmessung, Bestimmung des Hämoglobinwertes im Blut und eines Gesprächs beim anwesenden Arzt – nimmt Lefeld auf einer Liege im Spendenraum Platz. Maschinell wird das Plasma aus Lefelds Blut herausgefiltert und in einem Extrabehälter gesammelt.

Fünf Spendetermine in Herne bis Ende Juli

Das DRK Herne hat auch während der Corona-Hochphase Blutspendetermine angeboten. Die Resonanz war überraschend gut.

Das sind weitere Blutspendetermine des DRK: 28. Juni, 10 - 14 Uhr, Sporthalle Wanne-Süd, Im Sportpark 20; 1. Juli, 11 - 19 Uhr, Foyer des Kulturzentrums; 9. Juli, 13 bis 18 Uhr, Foyer des Kulturzentrums; 13. Juli, 13 - 17 Uhr, Kongress-Zentrum des Anna-Hospitals, Am Ruschenhof 24; 26. Juli, Foyer des Kulturzentrums.

„Plasmaspenden dauern immer rund 40 Minuten. In der Zeit unterhalte ich mich mit den Leuten auf den Nachbarliegen oder lenke mich mit Filmgucken ab“, sagt er und zeigt auf einen von zwei Großbildschirmen, die an der Decke des Spenderraumes befestigt sind. Die Vollblutspende ist nach rund zehn Minuten beendet. Sie sei für seinen Körper etwas fordernder: „Ich bin manchmal danach etwas müde. Aber insgesamt vertrage ich das Spenden fast ohne Nebenwirkung.“

Lefeld spendete auch während der Hochphase der Coronakrise

Von der guten Sache will Lefeld auch Familie, Freunde und sein berufliches Umfeld überzeugen. „Bei meinen Vater Bernhard hat das geklappt. Er ist 150 Mal Blut spenden gewesen, jetzt darf er aus Altersgründen nicht mehr“, erzählt er. Manche Gesprächspartner blieben hingegen bei ihrer ablehnenden Haltung. „Viele sagen, dass sie das nicht vertragen würden oder aber kein Blut sehen könnten. Für mich gehört es zu meinem Alltag dazu.“

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Lefeld hat auch in der Corona-Hochphase gespendet. Bei anderen Menschen scheint es allerdings eine Angst zu geben, sich beim Spenden mit Covid-19 anzustecken. Doch das Helfen sei gerade jetzt enorm wichtig, so Lefeld.