Herne. Die Brücke für Radfahrer und Fußgänger an der Hardenbergstraße in Wanne-Süd ist eingeweiht worden. Sie hat Bedeutung für die grüne Infrastruktur.

Es gibt nicht viele Gelegenheiten in diesen Tagen, die einen die Corona-Pandemie und den bevorstehenden Lockdown vergessen lassen. Am Donnerstagnachmittag gab es eine: Die Hardenbergbrücke wurde ihrer Bestimmung übergeben.

Sie führt von der Hardenbergstraße aus über den Dorneburger Mühlenbach in den Sportpark - eine Verbindung, die es so noch nicht gab, die Brücke für Fußgänger und Radfahrer wurde neu gebaut. Sie mag klein sein, doch ihre Bedeutung ist ein Stück größer, denn sie schließt eine Lücke in einem grünen Band. Nun ist es möglich, aus Bochum-Hordel über das Gelände der Zeche Hannover, die Königsgrube, entlang des Eickeler Parks, durch die Reichsstraße in den Sportpark zu gelangen - und von dort über die Brücke in den Dorneburger Park. Und alles weitgehend mit einer grünen Begleitung.

Mit dem Bau der Brücke erfüllt sich für die Stadt und für die Bewohner in Wanne-Süd ein langgehegter Wunsch, der schon in den 90er-Jahren entstand. Doch es fehlte meist am Geld. Mit dem Projekt „soziale Stadt Wanne-Süd“ stehen nun Fördergelder zur Verfügung, die einige Projekte im Quartier möglich machen. So wird der Dorneburger Park aufgehübscht, schon vollendet ist der Spielplatz am Alten Amt.

Das Projekt konnte nur mit Hilfe von Fördergeldern realisiert werden

Die Bedeutung des Projekts offenbart ein Blick auf die Zahlen. Der Bau der Brücke hat 550.000 Euro gekostet, davon wurden 432.000 Euro gefördert. Ohne finanzielle Unterstützung wäre Herne für diesen Brückenschlag nicht in der Lage gewesen.


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Die Brücke selbst hat einen blauen und grünen Anstrich bekommen (die Farben der Emschergenossenschaft). Es gibt beleuchtete Stelen, auch der Handlauf ist beleuchtet. Und für fußballinteressierte Lokalpatrioten ist - mit Blick auf den Sportpark - auf beiden Seiten ein Mannschaftsbild des DSC Wanne-Eickel aus seligen Zeiten zu sehen.


Oberbürgermeister Frank Dudda merkte bei der kleinen Einweihung an, dass das grüne Band in einigen Jahren bis zum Gelände von General Blumenthal verlängert werden soll. Die Stadt habe 6,5 Millionen Euro zur Verfügung, um dem Gelände, auf dem die Internationale Technologiewelt entstehen soll, eine grüne Struktur zu geben. Die Brücken dienten auch dazu, Wasser erlebbar zu machen (auch wenn der Mühlenbach zurzeit trocken gefallen ist).

Dass die Brücke von den Bürgern angenommen wird, zeigte sich schon während der Zeremonie. Ein Jogger und eine Radfahrerin nutzten sie, als sei sie immer schon da gewesen.