Herne. Der Dorneburger Park soll umgestaltet werden. Die Bürger hatten Gelegenheit, Vorschläge zu machen. Und lieferten zahlreiche Vorschläge.

Der Dorneburger Park ist eine der grünen Oasen im Stadtteil Wanne-Süd. Im Rahmen des Stadterneuerungsprojekts „Soziale Stadt Wanne-Süd“ soll er aufgehübscht werden. Dabei sollen die Bürger ausdrücklich mitreden. Am Donnerstag konnten sie sich die bisherigen Pläne anschauen und selbst Vorschläge machen. Diese Möglichkeit nutzten zahlreiche Anwohner.

Grundsätzlich ist der Park kein Sanierungsfall, doch er hat ein paar Macken, die mit der Neugestaltung behoben werden könnten. Bereits im Vorfeld waren bei der WAZ diverse Anregungen eingegangen, die vor Ort auch zur Sprache kamen.

Mehr Mülleimer und mehr Licht lauteten zwei Forderungen, zum Beispiel von Edith und Michael Wolowicz. Und siehe da: Genau dies hat Landschaftsarchitekt Armin Henne aus Wuppertal - der bundesweit Gartenanlagen gestaltet - in seinem Plan vorgesehen. Allerdings kam die Frage auf, ob Laternen nicht zur „Lichtverschmutzung“ beitragen und keine echte Dunkelheit zulassen. Es gebe inzwischen Leuchten, die nicht so anziehend auf Insekten wirkten, so Henne. Bei den Mülleimern wurde von Anwohnern die Hoffnung formuliert, dass sie dann auch benutzt werden.

Claudia Lemke (Stadtgrün, 2.v.l.) erläutert die Pläne den Anwohnern Lukas Maier, Christel Meußling und Violetta Kolecki (v.l.).
Claudia Lemke (Stadtgrün, 2.v.l.) erläutert die Pläne den Anwohnern Lukas Maier, Christel Meußling und Violetta Kolecki (v.l.). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Hundewiese bleibt erhalten, wird aber nicht eingezäunt

Beim Problem Müll kam auch die Sprache auf ein Alkoholverbot. Die vielen Kronkorken direkt neben (!) einem Mülleimer offenbaren, dass im Park gerne getrunken wird.

Die Hundewiese soll erhalten, aber nicht eingezäunt werden, so Armin Henne. Dafür soll es andere Flächen im Park geben, auf denen es verboten ist, Hunde frei laufen zu lassen. Die anderen tierischen Bewohner sind die Kanadagänse. In dieser Hinsicht bleibt ein Vorgehen zunächst offen, nach der Brutsaison war die Anzahl allerdings erheblich gestiegen und soll bei bis zu 90 gelegen haben.

Neupflanzungen von Bäumen ein Thema

Zentrales Thema ist selbstverständlich der Grün- und Baumanteil. Bäume fallen - wenn überhaupt - im Umfeld der Sternwarte. Das liegt am Pachtvertrag, den die Astronomische Arbeitsgemeinschaft mit der Stadt hat. Darin wird quasi freie Sicht auf den Himmel garantiert. Allerdings wurden am Donnerstag Neupflanzungen von Obstbäumen diskutiert. Platz genug gibt es. Auch Blumenwiesen sollen entstehen. Zusätzlich soll an der einen oder anderen Stelle entsiegelt werden. Apropos Sternwarte: Der Planetenweg ist in einem bedauernswerten Zustand. Die Astronomen können sich eine Erneuerung vorstellen, vielleicht mit Platten, die nicht so leicht zerstört werden können.

Der Bolzplatz soll einen Kunstrasen erhalten.
Der Bolzplatz soll einen Kunstrasen erhalten. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Bolzplatz soll Kunstrasen erhalten

Auf jeden Fall saniert werden soll der Bolzplatz. Der Schotteruntergrund soll gegen einen Kunstrasen ausgetauscht werden. Auch hier decken sich die Vorstellungen des Landschaftsarchitekten mit den Wünschen vieler Anwohner - und deren Kindern. Die Frage, ob Kunstrasen nicht eine Versiegelung darstelle, beantwortete Henne mit dem Hinweis, dass es inzwischen durchlässigen Kunstrasen gibt.

57 Maßnahmen im Rahmen der Sozialen Stadt

Im Stadterneuerungsgebiet Soziale Stadt Wanne-Süd werden Maßnahmen umgesetzt, um negativen Auswirkungen des demografischen und wirtschaftlichen Wandels zu begegnen. Ziel ist es, Wanne-Süd als attraktiven Wohnstandort zu stärken und dem Funktionsverlust mit positiven Entwicklungen entgegenzusteuern.

Das Konzept umfasst 57 Maßnahmen in den Handlungsfeldern Wohnen und bauliche Entwicklung, Wohnumfeld und öffentlicher Raum, Verkehr und Straßenraumgestaltung, öffentliche und soziale Infrastrukturen und lokale Wirtschaft.

Für Eltern mit kleineren Kindern ist die Frage, wie ein Spielplatz in Zukunft aussehen kann, von großer Bedeutung. In seiner jetzigen Form erfüllt er allenfalls geringste Ansprüche. Die Wünsche der Kinder sammelte am Donnerstag Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü. Auch sie freute sich über die vielen kleinen Besucherinnen und Besucher. Deutlich über 30 Kinder hätten ihre Vorstellungen gebastelt und gemalt. „Es waren tolle Vorschläge dabei“, so Sülü. Zum Beispiel eine Kletterwand, eine Brücke zur Insel in der Mitte des Teichs - und einen Wasserspielplatz. Und welche Idee hat Armin Henne für die Kinder? Einen Wasserspielplatz...

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