Herne. In Herne steigen die Coronazahlen weiter an. Nun soll die Bundeswehr im Rathaus helfen. Und es gibt neue Einschränkungen für die Bürger.

Weiter keine Entspannung gibt es in der Corona-Lage in Herne. Die Stadt verzeichne weiterhin steigende Zahlen von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sagte Stadtsprecher Christoph Hüsken am Freitagnachmittag. Nun bekommt die Stadt doch Hilfe von der Bundeswehr. Und es gibt neue Einschränkungen.

Die Neuinfektionen in Herne sind weiter auf einem hohen Niveau: Nach Angeben des Robert-Koch-Instituts betrug die 7-Tage-Inzidenz am Freitag 90,8. Damit hat es in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner 90,8 Neuinfektionen gegeben. Ab einer Zahl von 50 gilt eine Stadt als Risikogebiet. Am Donnerstag lag der Wert etwas höher bei 92,0, am Mittwoch bei 95,2.

Herne: Sperrstunde in Kneipen und Restaurants wird um eine Stunde verlängert

Nach einem Erlass des Landes wird die Sperrstunde um eine Stunde verlängert. Sie gilt ab Samstag von 23 bis 6 Uhr.
Nach einem Erlass des Landes wird die Sperrstunde um eine Stunde verlängert. Sie gilt ab Samstag von 23 bis 6 Uhr. © dpa | Annette Riedl

Weil Herne Risikogebiet ist, gelten nun ab Samstag auch vor Ort die Einschränkungen, die Ministerpräsident Armin Laschet am Freitagnachmittag bekannt gegeben hat. Im Kern heißt das: Von 23 bis 6 Uhr gilt in der Gastronomie eine Sperrstunde, auch der Verkauf von alkoholischen Getränken ist in dieser Zeit untersagt. Feste aus herausragendem Anlass sind außerdem auf zehn Personen beschränkt. Und: Veranstaltungen sind - innen und außen - auf maximal 100 Personen beschränkt. Zudem dürfen nur noch fünf Menschen aus maximal zwei Haushalten in der Öffentlichkeit zusammenkommen.

Für Herne, sagt Stadtsprecher Hüsken zur WAZ, seien die Einschränkungen nicht sehr groß. In weiten Teilen entsprächen sie denen, die schon seit einigen Tagen gelten. So habe es schon in den vergangenen Tagen eine Sperrstunde für Kneipen und Restaurants gegeben, allerdings erst ab 0 Uhr.

Bundeswehr soll bei Coronatests und Fallbearbeitung helfen

Info-Telefon der Stadt ist geschaltet

Das Info-Telefon der Stadt Herne hilft bei allgemeinen Fragen zur Corona-Krise weiter, eine medizinische Beratung erfolge dort nicht, so das Rathaus.

Am Samstag, 17. Oktober, und am Sonntag, 18. Oktober, ist das Info-Telefon täglich von 10 bis 13 Uhr erreichbar unter den Telefonnummern 0700/16 200 000 (6,3 Cent pro 30 Sekunden) und 0800/16 12 000 (kostenfrei). Auch unter der Woche sei das Info-Telefon montags bis donnerstags von 8 bis 16 und freitags von 8 bis 13 Uhr erreichbar.

Die Stadt Herne meldete am Freitagnachmittag, dass sie im Austausch mit der Bundeswehr nun doch entschieden habe, von dort Kräfte anzufordern. Zuletzt hieß es im Rathaus noch, dass diese Hilfe nicht nötig sei. Sie sollen dabei helfen, Coronatests durchzuführen und medizinische Fälle zu bearbeiten, hieß es. „Diese Unterstützung ist von der Bundeswehr zugesagt worden, so dass im Laufe der kommenden Woche diese Hilfe des Bundes in Form von 15 Bundeswehrangehörigen in Herne zu erwarten ist“, so Hüsken in einer Mitteilung.

Bei der städtischen Ordnungsbehörde seien inzwischen die meisten Hochzeitsfeiern, die für die kommenden Wochen angemeldet worden seien, von Seiten der Gastgeber wieder abgemeldet worden – sie fänden nicht statt. Und weiter: In einer kleineren Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen sind mehrere Infektionsfälle zu verzeichnen. Den Namen der Einrichtung nannte die Stadt nicht. Nur so viel: Für die Einrichtung sei eine Quarantäne ausgesprochen worden.

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An diesem Samstag, erinnert die Stadt, werde bei einem niedergelassenen Arzt (Praxis Mohammad Amiri, Gerichtsstraße 19 in Wanne-Eickel, Telefon 02325/70514.) wieder eine sogenannte Infektsprechstunde angeboten. Von 9 bis 13 Uhr könnten sich dort Menschen mit Infektionen der oberen Atemwege, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen etc. vorstellen. Patienten sollen sich unbedingt vorher anmelden.

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