Herne. Noch nutzt der städtische Fachbereich Stadtgrün das Verwaltungsgebäude am Stennert. Die SPD hat bereits eine Vorstellung für die Folgenutzung.
Noch nutzt der städtische Fachbereich Stadtgrün das Verwaltungsgebäude am Stennert, doch diese Tage sind weitgehend gezählt. Die SPD hat bereits eine Vorstellung, wie das Haus in Zukunft genutzt werden könnte.
Zum Hintergrund: Die neue Heimat von Stadtgrün wird der zentrale Betriebshof an der Meesmannstraße in Holsterhausen, der Anfang August eingeweiht worden ist. Damit wird das Gebäude mitten im Ostbachtal frei. Nun werben Sodinger SPD-Politiker für eine neue Kindertagesstätte an diesem Standort.
Vorschlag: Kindertagesstätte mit naturpädagogischem Ansatz
„Wir wollen für das Gebäude zukünftig eine Nutzung, die die idyllische, von Grünflächen umgebene Lage nicht zerstört, sondern die die Vorzüge der Lage am Ostbach aufgreift und mit einem naturpädagogischen Ansatz für die jüngsten Mitglieder unsere Gesellschaft erlebbar macht“, so Ernst Schilla, Fraktionsvorsitzender im Stadtbezirk Sodingen.
Unterstützung bekommt er von Ulrich Klonki, Vorsitzender im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie: „Aktuell fehlen in unserer Stadt annähernd 1000 Kita-Plätze, zudem sind wir immer noch auf der Suche nach einem Standort für eine Angebots-Kindertagesstätte mit tierpädagogischem Ansatz und ökologischer Ausrichtung. Wir sollten diese Gelegenheit daher nicht ungenutzt lassen und überlegen, wie wir ein entsprechendes Angebot für den Stadtbezirk Sodingen an diesem dafür optimal geeigneten Standort realisieren können.“
Sodinger SPD lehnt Wohnbebauung ab
In Ergänzung dazu wäre auf der Fläche zudem auch genügend Platz für das Aufstellen eines Bauwagens für eine temporäre Kita-Gruppe mit waldpädagogischem Angebot. Schilla: „Kitas aus der ganzen Stadt könnten dann tageweise die Teiche, den Ostbach, der nach seiner Renaturierung fast an das Gelände grenzen wird, und den nahen Gysenberg mit dem Streichelzoo erkunden.“
Was für die Sodinger SPD nicht in Frage kommt: Wohnbebauung. Dies könne dazu führen, dass die neuen Anwohner dem Musikertreff und dem Festival Spektakulum das Leben schwer machen - für die SPD nicht akzeptabel angesichts des ohnehin überschaubaren jugendkulturellen Angebots im Stadtbezirk.
Bezirksbürgermeister Grunert fordert: Keine weitere Netto-Versiegelung
Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert betont zudem ein übergeordnetes Ziel: „Unabhängig von der zukünftigen Nutzung sind zwei Faktoren für uns zentral: Kein Meter öffentliches Grün soll für die zukünftige Nutzung geopfert werden. Und es darf keine weitere Netto-Versiegelung über die ohnehin schon versiegelten und verdichteten Flächen hinaus geben.“ Es sollte die einmalige Chance genutzt werden, am Stennert ein Angebot zu schaffen, von dem die Kinder des Stadtbezirks und idealerweise auch darüber hinaus in Gänze profitieren können.
Mit dem Vorstoß der Sodinger SPD ist die Diskussion um die Zukunft des Gebäudes eröffnet. Auf Nachfrage der Herner WAZ-Redaktion teilte die Stadt Herne mit, dass es noch keine Vorstellungen gebe, was mit dem Stadtgrün-Standort geschehen soll.
Das Gebäude wurde 1951 auf den Fundamenten der ehemaligen Großküche der Zeche Mont-Cenis als Heim für Berglehrlinge errichtet.