Herne. Der neue Betriebshof der Stadt Herne ist fertiggestellt. Mitarbeiter von Tiefbau und Stadtgrün erhalten eine neue Zentrale.

Noch sind ein paar Restarbeiten zu erledigen, doch das war kein Hinderungsgrund für den offiziellen Teil. Entsorgung Herne hat am Montag den neuen zentralen Betriebshof an der Meesmannstraße an die Stadt Herne übergeben.

Damit bekommen mehr als 200 Mitarbeiter von Stadtgrün und des Fachbereichs Tiefbau eine neue Zentrale. Neben einem Sozialgebäude entstanden auf dem rund 19.000 Quadratmeter großen Grundstück unter anderem ein Carport oder eine Anlage für verschiedene Baustoffe. Entsorgung Herne hat als Bauherr fast zwölf Millionen Euro investiert, die Stadt Herne wird Mieter. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von zunächst 18 Jahren.

Corona wirbelt Zeitplan nur ein wenig durcheinander

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Horst Tschöke wies bei der symbolischen Schlüsselübergabe darauf hin, dass beim Bau auch ökologische Aspekte eine Rolle gespielt haben. So wird über eine geothermische Anlage Energie aus dem Untergrund zur Beheizung des Gebäudes gewonnen. Ein Teil der Stromversorgung wird über die Photovoltaikanlage des benachbarten Wertstoffhofes sichergestellt. Und: Das Regenwasser wird ins Regenrückhaltebecken des Wertstoffhofes abgeleitet. Außerdem wird das Dach des neuen Büro- und Sozialgebäudes begrünt.

Der Architekt Christian Geis erläutert die Struktur des Büro- und Sozialgebäudes.
Der Architekt Christian Geis erläutert die Struktur des Büro- und Sozialgebäudes. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Den finanziellen Rahmen hat Entsorgung Herne eingehalten - den zeitlichen fast. Die Fertigstellung sei zum 1. Juni geplant gewesen, doch die Coronakrise habe den Zeitplan, dem die Arbeiten sogar ein wenig vorausgeeilt waren, durcheinander gewirbelt.

OB: Wir arbeiten weiter an großen Projekten

Oberbürgermeister Frank Dudda erinnerte daran, dass der Beschluss, einen zentralen Betriebshof zu bauen, schon aus dem Jahr 2015 stammt. Der Betriebshof werde zeitgemäße Arbeitsplätze bieten. Und die Tatsache, dass die Bereiche zentral zusammengefasst werden, dürfte in Zukunft Vorteile bieten, die weit über das eigentliche Bauprojekt hinausgehen.

Diese Zentralisierung - ein anderes Beispiel ist die Stadtentwässerung Herne, die auf dem Campus der Stadtwerke konzentriert wird - biete auch auf anderer Ebene Vorteile: So würden insgesamt sechs alte Standorte frei. Das böte einerseits eine Kostenersparnis, andererseits könnten die alten Standorte entwickelt werden.

Darüber hinaus sende die Fertigstellung des zentralen Betriebshofs weitere wichtige Botschaften: Herne könne zeigen, was es beitragen kann, damit das Ruhrgebiet die grünste Industrieregion der Welt wird, außerdem trage er zum modernen Erscheinungsbild der Stadt bei. Dass das Projekt durch die Coronakrise nur unwesentlich gestoppt worden sei, zeige, dass Herne nicht abschalte, sondern weiter an großen Projekten arbeite.