Herne. Die SPD ist klarer Sieger der Kommunalwahlen in Herne. Nun suchen die Sozialdemokraten einen Koalitionspartner im Rat. Alle Infos im Newsblog.
- Zur Kommunalwahl waren in Herne rund 120.000 Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, wählen zu gehen.
- Die SPD ist klarer Sieger: Frank Dudda bleibt Oberbürgermeister, die Sozialdemokraten gewinnen alle Wahlkreise. Alle aktuellen Infos zur Kommunalwahl in Herne sammeln wir an dieser Stelle. Eine Übersicht mit den aktuellen Ergebnissen aus Herne finden Sie am Wahlabend hier.
- Das Wichtigste zur Kommunalwahl 2020 in Herne haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Kommunalwahl 2020 in Herne: Unsere Berichterstattung
Montag, 14. September
Update 12.02 Uhr: Die SPD könne sich grundsätzlich mit CDU und Grünen eine Zusammenarbeit im Rat vorstellen, sagt Hernes Parteichef Alexander Vogt am Montag im Gespräch mit der WAZ. Bereits am Montagabend werde sich der SPD-Unterbezirksvorstand - mit OB Frank Dudda und SPD-Ratsfraktions-Chef Udo Sobieski - in dieser Frage beraten und den Fahrplan festlegen. Er gehe persönlich davon aus, dass schon in „den nächsten Tagen“ Gespräche sowohl mit der CDU als auch mit dem früheren Ratspartner Bündnis 90/Die Grünen stattfinden würden. Eine Präferenz gebe es nicht: „Die Gespräche sind offen.“ Der Rahmen sei jedoch gesetzt: Ziel der SPD sei es, möglichst viele Punkte aus dem Wahlprogramm umzusetzen.
Update 11.35 Uhr: Hernes AfD-Vorsitzende Beate Fiedler zeigt sich mit dem Stimmenergebnis von über 8 Prozent bei der Ratswahl „mehr als zufrieden“ – gerade auch nach dem Zerwürfnis in der Partei vor Ort. Die AfD wolle nun eine „bodenständige, liberal-konservative Politik“ machen, kündigt sie an. Wichtig sei, dass Bürger mehr Transparenz bei Entscheidungen in der Politik bekämen.
Update 11.15 Uhr: Tritt die CDU in Herne wieder in eine Koalition mit der SPD ein? „Der Ball liegt nun im Feld der SPD“, sagt der CDU-Kreisvorsitzende Timon Radicke am Vormittag. Er zeigte sich enttäuscht über das schlechte Abschneiden seiner Partei vor Ort. Die SPD sei „klarer Wahlsieger gegen den Landestrend“, das müsse man „klar anerkennen“. Werde die CDU zu Sondierungsgesprächen eingeladen, dann würden dort die Schnittmengen abgeklopft. Gegen eine Fortführung der Koalition hat der 34-Jährige, der auch als OB-Kandidat gescheitert ist, grundsätzlich nichts: „Es ist immer besser zu gestalten, als in die Opposition zu gehen.“
Sonntag, 13. September
Update 23.10 Uhr: Wir verabschieden uns für heute aus der Redaktion - und wünschen eine gute Nacht!
Update 20.53 Uhr: Das war ein langer Wahlabend! Nun endlich liegt auch das Endergebnis für die Ratswahl vor: SPD 44,14 Prozent, CDU 20,01 Prozent, Grüne 15,81 Prozent, Linke 4,05 Prozent, AfD 8,49 Prozent, FDP 3,31 Prozent, UB 1,61 Prozent, Sonstige 2,58 Prozent.
Update, 22.50 Uhr: Frank Dudda bleibt Oberbürgermeister in Herne. Er siegt mit 63,4 Prozent der Stimmen. Timon Radicke landet mit 17,9 Prozent auf Platz zwei. Insgesamt beteiligten sich 41,45 Prozent der Stimmberechtigten an der OB-Wahl.
Update, 21.22 Uhr: Groß ist die Enttäuschung bei Linken und FDP. Die Linken seien bei der Ratswahl regelrecht abgeschmiert, kommentierte ein frustrierter OB-Kandidat Daniel Kleibömer. Nachvollziehen könne er das schlechte Ergebnis nicht, sagte er. Offenbar habe das Thema Soziales diesmal kaum eine Rolle gespielt. Erfreulich sei immerhin, dass die AfD in Herne unter 10 Prozent geblieben sei.
Enttäuscht vom Ergebnis der Oberbürgermeister-Wahl zeigte sich auch FDP-OB-Kandidat und Parteichef Thomas Bloch. Er landete unter den fünf OB-Kandidaten auf dem letzten Platz. Dass er sich sogar hinter Daniel Kleibömer (Linke) einreihen müsse, kratze an seinem Ego, bekannte der FDP-Parteivorsitzende.
Enttäuscht ist Bloch auch über das Ergebnis der Liberalen bei den Ratswahlen. Das Stimmenergebnis sei viel zu wenig für den Aufwand, den die Partei betrieben habe. Bitter: Die FDP wollte wieder in Fraktionsstärke in den Stadtrat einziehen – vergeblich. Nun gelte es, eine gute Politik zu machen und in fünf Jahren einen neuen Anlauf zu machen.
Update, 20.56 Uhr: Oberbürgermeister Frank Dudda zeigte sich nicht von seinem Wahlerfolg überrascht, allerdings von der Deutlichkeit. Er habe aber in den vergangenen Wochen den Wunsch verspürt, dass die Stadt einen deutlichen Schritt nach vorn macht. Dass diese Stimmung so vehement gewesen sei und sich im Wahlergebnis spiegele, freue ihn umso mehr, sagte er im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Und er kündigte an: „Wir werden mit Volldampf weitermachen. Es gibt gute Entwicklungen, die wir jetzt endgültig auf den Weg bringen.“ Und weiter: „Heute haben wir Unterstützung für unseren Aufholprozess bekommen.“ Dudda ist sich sicher, dass nach dieser Wahl anders auf Herne und die Herner SPD geschaut werde.
Update, 20.44 Uhr: Bei der Wahl zum Integrationsrat steht bereits um 20.44 Uhr das vorläufige amtliche Endergebnis fest. Das Migrantenbündnis Herne erreichte 44,48 Prozent. Für Integration.Gemeinsam.Herne stimmten 27,78 Prozent. Die Linke kam auf 11,96 Prozent. 9,58 Prozent der Stimmen gingen an Interkulturelle Herner Migranten und 6,21 Prozent an die AfD. Die Wahlbeteiligung lag bei 8,78 Prozent.
Update, 20.19 Uhr: „Wir haben die Wahl heute leider verloren“, sagt Timon Radicke. „Wir wussten, dass es schwer wird. OB Frank Dudda war ein starker Kandidat.“ Die CDU werde sich auch künftig für die Politik der Mitte einsetzen. „Niederlagen tun weh, aber sie heilen auch“, sagt Radicke.
Update, 20.13 Uhr: Markus Schlüter (CDU) zeigt sich enttäuscht über das bisherige Wahl-Ergebnis. Die CDU habe auf eine Stichwahl gehofft. Auch das Ergebnis der letzten Ratswahl (ca. 24 Prozent) habe man nicht erreicht.
Update, 20.12 Uhr: Auch SPD-Parteichef Alexander Vogt spricht von der neuen Herzkammer der SPD. Das sei, gerade vor dem allgemeinen Trend ein phänomenales Ergebnis. Der OB sei natürlich ein Zugpferd für die Partei gewesen, das Ergebnis sei aber auch das Ergebnis der jahrelangen guten Arbeit der SPD für die Stadt.
Update, 20.10 Uhr: „Da geht noch mehr“ - sagt Fabian May, Moderator der Grünen-Wahlparty, unter lautem Beifall. 15,3 Prozent sind es aktuell für den Rat.
Update, 20.00 Uhr: Auszählungszwischenstand der Bezirkswahl (75 von 109 Stimmbezirke ausgezählt):
SPD: 45,07 Prozent
CDU: 17,86 Prozent
Grüne: 15,33 Prozent
Linke: 4,99 Prozent
AfD: 9,05 Prozent
FDP: 2,92 Prozent
UB: 1,95 Prozent
Sonstige: 2,83 Prozent
Update, 19.52 Uhr: SPD-Fraktionsvorsitzender Udo Sobieski: „Das ist ein tolles Ergebnis. Wir haben in Herne die Menschen erreicht und überzeugt. Wir haben deutlich gemacht, dass wir uns der Probleme der Bürger angenommen haben und die Stadt einen riesigen Schritt vorangebracht haben.“
Angesichts des Landestrends ist nicht nur die Rede von der neuen Herzkammer der SPD, sondern auch vom gallischen Dorf.
Update, 19.51 Uhr: Natürlich sei er enttäuscht, sagte Timon Radicke, als klar ist, dass nicht mehr als 17 Prozent für den Herausforderer des Oberbürgermeisters zu erwarten sind. „Wir hätten gedacht, dass wir gerade mit dem Bildungsthema mehr Zustimmung bekommen“. Offenbar sei man damit nicht zu den Wählern durchgedrungen. Radicke sprach Frank Dudda seine Gratulation aus für seinen „starken Wahlkampf“. Jetzt müsse man sich konzentrieren auf die parlamentarische Arbeit. Er habe angekündigt, dass er sich zur Wahl für den Fraktionsvorsitz stelle, sagte Radicke auf Nachfrage. Es sei an der Fraktion, das zu entscheiden.
Update, 19.50 Uhr: Grünen-Ratsfraktions-Chef Thomas Reinke ist überrascht „und erschreckt“ vom (bisher) schlechten CDU-Ergebnis im Rat. Das zeige, dass Wähler den CDU-Kurs in der Ratskoalition mit der SPD nicht unterstützten, sagt er. Dass OB Frank Dudda klar vorne liege, überrasche ihn dagegen nicht.
Update, 19.50 Uhr: „Das Zusammenspiel zwischen einem starken OB und einer aktiven und kreativen Partei hat sich ausgezahlt. Die SPD ist weiter stark, das ist gut so, weil wir noch viel vorhaben. Der Wahlkampf mit vielen Unbekannten ist gelungen“, sagt SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering zum bisherigen Wahlergebnis.
Update, 19.35 Uhr: Auszählungszwischenstand der Ratswahl (56 von 109 Stimmbezirke ausgezählt):
SPD: 45,58 Prozent
CDU: 18,58 Prozent
Grüne: 14,48 Prozent
Linke: 4,71 Prozent
AfD: 9,07 Prozent
FDP: 2,89 Prozent
UB: 1,85 Prozent
Sonstige: 2,84 Prozent
Update, 19.31 Uhr: In einem ersten Statement sagt Dudda, dass es sich lohnt für eine Partei einzustehen, die so viel für die Menschen getan hat. Er sei ein toller Tag, weil einem so ein Ergebnis auch nicht alle Tage begegnet. Mit Blick auf die ersten Ergebnisse der Ratswahl sagte er, dass Herne auf dem besten Weg ist, die neue Herzkammer der SPD zu werden.
Update, 19.30 Uhr: Die Grünen ziehen bei ihrer Wahlparty im Biergarten Unser Fritz bereits um kurz vor halb acht ein vorläufiges Fazit. OB-Kandidat und Parteichef Pascal Krüger spricht von einem „traumhaften Ergebnis“ für die Herner Grünen. So viele Menschen wie noch nie hätten in Herne Grün gewählt. Die OB-Wahl haken die Mitglieder bereits als verloren ab. Nur die zweistelligen Zwischenergebnisse der AfD dämpfen die Freude bei den Grünen ein wenig.
Update, 19.25 Uhr: Die Hälfte der Stimmbezirke sind ausgezählt. Frank Dudda liegt mit 63,42 Prozent und 13.978 klar vorne. Timon Radicke (CDU) liegt weiterhin auf Platz zwei mit 17,34 Prozent und 3822 Stimmen.
Update, 19.21 Uhr: Als Oberbürgermeister Frank Dudda bei der SPD-Wahlparty an den Flottmann-Hallen eintrifft, wird er mit Standing Ovationen begrüßt.
Update, 19.10 Uhr: Auszählungszwischenstand der OB-Wahl:
Frank Dudda (SPD): 63,47 Prozent
Timon Radicke (CDU): 17,31 Prozent
Pascal Krüger (Grüne): 10,17 Prozent
Daniel Kleiböme r (Linke): 4,69 Prozent
Thomas Bloch:(FDP): 4,35 Prozent
Update, 19.00 Uhr: Erleichterung bei der SPD nach den ersten Ergebnissen der OB-Wahl: Rund 60 Prozent für Dudda. „Das ist ja schon mal gut“, heißt es. Das bringt Zuversicht für die Ratswahl.
Update 18.54 Uhr: Immer mehr Stimmbezirke sind bei der OB-Wahl ausgezählt. Der Vorsprung von Amtsinhaber Frank Dudda ist riesig. Er hat über 60 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei liegt Timon Radicke (CDU) mit 17 Prozent.
Update 18.37 Uhr: Als erstes wird in Herne die OB-Wahl ausgezählt. Um 18.37 Uhr sind die Stimmen im ersten Stimmbezirk gezählt. Am schnellesten war der Stimmbezirk Gemeinde Sankt Pius in der St.-Dionysius-Gemeinde. Frank Dudda (SPD) holte dort 60,89 Prozent, Timon Radicke (CDU) 21,77 Prozent, Pascal Krüger (Grüne) 8,06 Prozent, Daniel Kleibömer (Linke) 6,45 Prozent und Thomas Bloch (FDP) 2,82 Prozent.
Update, 18.05 Uhr: Die Wahllokale der Stadt Herne sind seit 18 Uhr geschlossen. Personen, die bis 18 Uhr schon vor dem Wahllokal in einer Schlange gestanden haben, können ihre Stimme aber noch abgeben, teilt die Stadt mit. Dies sei aufgrund der coronabedingten Abstandsregelungen möglich.
Update, 16.40 Uhr: Bisher gebe es laut Stadt keine Probleme mit zu langen Wartezeiten. „Die Herner halten sich an die Abstandsregeln, wodurch es zu etwas längeren Warteschlangen kommen kann“, sagt Stadtsprecherin Anja Gladisch auf Nachfrage der WAZ. „Allerdings sind die Wähler vor allem auch durch das gute Wetter sehr entspannt.“
Update, 16.30 Uhr: In den ersten acht Stunden haben bislang inklusive Briefwahl 40,91 Prozent der Stimmberechtigten gewählt, teilt die Stadt mit. Auch weiterhin gebe es keine Besonderheiten aus den Wahllokalen zu vermelden. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.
Update, 14 Uhr: Beobachtung einer Bürgerin in Herne-Mitte im Wahllokal Haranni-Gymnasium: Geduld braucht man in diesen Tagen nicht nur vor der Apotheke oder dem Bäcker. Auch wer wählen will, muss Zeit mitbringen. In diesem Fall dauerte es eine halbe Stunde, bis man sich - maskiert - in einer Schlange von etwa 20 Wahlentschlossenen nach vorne bewegt hatte. Neben den vier Wahlhelfer/innen durften nur jeweils zwei in den Raum.
Update, 13.30 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 13 Uhr eine weitere Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung vorgenommen. Laut Stadt haben in den ersten fünf Stunden, der Hälfte der Öffnungszeit der Wahllokale, bislang inklusive Briefwahl 30,16 Prozent der Stimmberechtigten gewählt. Auch weiterhin gebe es keine Besonderheiten aus den Wahllokalen zu vermelden, teilt Stadtsprecher Christoph Hüsken mit.
Update, 10.30 Uhr: Das Team Wahlen der Stadt Herne hat um 10 Uhr eine Abfrage zur bisherigen Wahlbeteiligung an der Kommunalwahl vorgenommen. Danach hatten in den ersten beiden Wahlstunden inklusive Briefwahl 19,76 Prozent der Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, teilt die Stadt mit. Besondere Vorkommnisse habe es in den Wahlräumen bislang nicht gegeben.
Update, 8.50 Uhr: Die Kommunalwahl und die Wahlen zum Integrationsrat seien reibungslos gestartet, teilt die Stadt mit. Alle 82 Urnenwahllokale für die Kommunalwahl seien zum Beginn der Stimmabgabe um 8 Uhr bereit gewesen. Gleiches gelte für die elf Wahlräume, in denen die Wahl zum Integrationsrat durchgeführt wird.
Für die Wahl habe die Stadt Herne ein Hygienekonzept erarbeitet, um eine sichere Stimmabgabe zu ermöglichen. In den Wahlräumen und in den Gängen, die in Gebäuden zu den Wahlräumen führen, besteht eine Maskenpflicht. Die Wahlvorstände sind von der Stadt mit Visieren ausgestattet worden. Bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit zur Stimmabgabe.
In Herne sind laut Stadt bei der Kommunalwahl mehr als 119.000 Menschen stimmberechtigt, bei der Wahl zum Integrationsrat sind es über 35.000 Menschen. Viele Wahlberechtigte hatten bereits im Vorfeld die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. Für die Kommunalwahl waren über 19.000 Briefwahlanträge eingegangen. Für die Wahl zum Integrationsratbeantragten über 2100 Menschen die Stimmabgabe per Post. Neben den Urnenwahllokalen bestehen laut Stadt 27 Briefwahllokale für die Kommunal- und vier für die Integrationsratswahl.
Update, 8.05 Uhr: Die aktuellen Ergebnisse aus Herne finden Sie am Wahlabend auch an dieser Stelle.
Update, 8.00 Uhr: Die Wahllokale sind geöffnet. Bis 18 Uhr sind die Hernerinnen und Herner aufgerufen, einen neuen Stadtrat zu wählen. Außerdem wird der Oberbürgermeister gewählt. Ebenfalls ein neues Gesicht bekommen die vier Bezirksvertretungen Wanne, Eickel, Herne-Mitte und Sodingen. Auch eine Premiere gibt es bei den Wahlen in diesem Jahr. Erstmals wird das Ruhrparlament in Direktwahl gewählt. Menschen mit Migrationshintergrund wählen zudem den Integrationsrat.
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