Herne. In Herne soll die Zahl der Solaranlagen deutlich steigen. Wer sich schnell für eine Anlage entscheidet, der bekommt einen Zuschuss.

Die Stadt Herne will die Zahl der Solaranlagen in Herne deutlich erhöhen. Die Ausbauinitiative „Solarmetropole Ruhr“, die bislang nur auf Herne-Mitte beschränkt war, ist jetzt auf die gesamte Stadt ausgeweitet worden.

„Wir sind im Klimaschutz sehr, sehr weit“, sagte Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung des Projekts am Mittwoch im Herner Rathaus. Das Soll der bisherigen Klimaziele sei vor Ort bereits übertroffen. So böten die Stadtwerke schon jetzt Strom an, der zu 66 Prozent aus erneuerbaren Energie stamme. Die Stadt sei somit auf einem guten Weg, das Ziel von 55 Prozent Energieersparnis gegenüber 1990 zu erreichen.

Herne: Hälfte des Stroms könnte durch Solaranlagen erwirtschaftet werden

Klimaschutzmanagerin in Herne: Jana Ermlich (27).
Klimaschutzmanagerin in Herne: Jana Ermlich (27). © Stadt Herne | Frank Dieper

Dazu sollen auch weitere Solaranlagen beitragen. In Herne gebe es aktuell 550, sagte Daniel Wirbals, stellvertretender Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. Das Potenzial für neue Anlagen sei groß, erklärte Hernes (neue) Klimaschutzmanagerin Jana Ermlich (27): Die Dächer in Herne böten Platz, um jährlich bis zu 214 Gigawattstunden zu produzieren. 2017, so heißt es bei der Stadt, seien nur vier Gigawattstunden produziert worden. Der Strombedarf insgesamt liege bei rund 530 Gigawattstunden, so die Klimaschutzmanagerin.

Um die „Ausbauinitiative Solarmetropole“, die im Innovation-City-Gebiet in Herne-Mitte gestartet ist, nun in der ganzen Stadt anzukurbeln, werde sie mit Aktionen und einer Kampagne begleitet. So würden die ersten zehn Anlagen in Herne mit 1000 Euro gefördert, sagte Ermlich. Die Stadt zahle 700, der Regionalverband 300 Euro. Außerdem sei unter anderem eine Solarbank in der Stadt geplant, an der Bürger zum Beispiel ihre Handys aufladen könnten; ein Standort werde noch geprüft.

Hernes Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs begründete in diesem Zusammenhang, warum er eine Verpflichtung zum Bau von Solaranlagen ablehne. Die Linken hatten das zuletzt beim Verkauf städtischer Baugrundstücke vergeblich gefordert. Wenn es einen Zwang gebe, seien Widerstände die Folge, so Friedrichs. Der Weg über die Ausbauinitiative sei nachhaltiger.

Die Stadt hat Wissenswertes rund um die „Ausbauinitiative Solarmetropole“ auf einer Homepage dargestellt, darunter Förderrichtlinien und Antragsdokumente. Außerdem wurde die Homepage der Stadt zum Klima in Herne überarbeitet und an diesem Mittwoch online gestellt. Dort gibt es Informationen zur Klimafolgenanpassung, zum Klimaschutz, zur Nachhaltigkeit und zum Ressourcenschutz.

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