Herne. In der Vergangenheit hatte es bereits mehrere Müllsammelaktionen in der Stadt gegeben. Nun wurde der Sportpark Eickel „geputzt“.
Es ist ein Dauerproblem in der Stadt - allerdings nicht nur in Herne: Müll, der auf Gehwegen oder in Grünanlagen liegt. In der Vergangenheit hatte es bereits Sammel-Aktionen im Stadtgebiet gegeben, am Samstag fand eine weitere statt.
Der Sportpark Eickel und einige Straßen sollten im Zuge dieser Aktion des Projektes BQB-Süd von Zigarettenstummeln, Flaschen und anderem Müll befreit werden. Gleichzeitig ist dies die Auftaktveranstaltung des neu gegründeten Quartiersbüro des BQB-Süd, das Ende August an der Hauptstraße 166 öffnen soll. Ziel des Projektes ist es, Arbeitssuchende, die älter als 27 Jahre sind, zurück in die Arbeitswelt zu begleiten.
Kooperation mit DRK, Gemeinnütziger Beschäftigungsgesellschaft und Stadt Herne
Hervorgegangen ist das Projekt aus einer Kooperation des Deutschen Roten Kreuz, der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft und der Stadt Herne. „Gerade solche Aktionen zeigen, dass man sich auf verschiede Weise einbringen und gemeinsam auch was in der Stadt bewirken kann“, erklärt Nikolai Kozianka. Er ist Jobcoach und Sozialarbeiter beim BQB-Süd und hat die Veranstaltung mitorganisiert.
Ausgestattet mit vorher desinfizierten Greifzangen, Handschuhen, Müllbeuteln und neonfarbenen Warnwesten bahnt sich die Gruppe um Nikolai Kozianka ihren Weg durch den Sportpark hin zum Minigolfplatz. In Büschen und auf den Wiesen werden die Überbleibsel der vergangenen Tage beseitigt. „Auch die Scherben aufsammeln“, bittet der Mitarbeiter des BQB-Süd seine Gruppe. Die Müllsammelaktion sei eine gute Gelegenheit, sich als Quartiersbüro bei den Bürgern in Eickel und Wanne-Süd vorzustellen. Kozianka: „Müll ist ein Thema, das den ganzen Stadtteil betrifft. Genau darum geht es uns: Wir möchten die Leute des Stadtteils aktivieren, sich selbst um ihren Stadtteil zu kümmern und selbst Verantwortung zu übernehmen.“ Gerade nach den sonnigen Wochen, als es viele Leute in den Park gezogen hat, findet sich einiges an Müll. Dies sei aber nicht unverhältnismäßig viel.
Christian Stiller: Solche Aktion wirken der Anonymisierung entgegen
Beim gemeinsamen Absuchen der Parkanlage kommt man schnell untereinander ins Gespräch. Christian Stiller ist wegen eines neuen Jobs in seine alte Heimat zurückgekehrt. Für ihn ist dies eine gute Gelegenheit, sich ein aktuelles Bild vom Stadtteil zu machen. „Solche Aktionen, bei denen die Leute sich begegnen und gemeinsame Ziele verfolgen, sind sehr wichtig. Das wirkt der Abgrenzung und der Anonymisierung innerhalb der Stadt entgegen“, so Stiller. Allerdings: „Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Arbeitsuchenden ein schlechtes Gefühl auslöst, wenn diese den Müll der anderen Leute aufsammeln müssen.“ Stattdessen wünscht er sich mehr Eigeninitiative auf der Seite der Bürger: „Es müsste mehr Maßnahmen geben, die die Leute dazu anregen ihre Umwelt selbst zu schützen.“