Herne. Ein Linke-Bezirksverordneter ist zur SPD gewechselt, tritt aber bei der Kommunalwahl in Herne noch für seine alte Partei an. Das ist der Grund.
Der Eickeler Linke-Bezirksverordnete Rasim Celik hat seine Partei verlassen und ist der SPD beigetreten. Bei der Kommunalwahl wird der 24-Jährige nun gleich zweimal auf dem Stimmzettel stehen: Als Direktkandidat der Linken für den Rat sowie bei der Wahl des Integrationsrates auf der Liste des SPD-nahen Migrantenbündnis Herne (MBH).
Kandidatur für das Migrantenbündnis Herne
Er könne sich mit der Politik der Linkspartei nicht mehr identifizieren, begründet Celik gegenüber der WAZ seinen Austritt. Zunächst habe er sich dem SPD-nahen Migrantenbündnis MBH angeschlossen, um als Kandidat bei der Integrationsratswahl (auf dem aussichtsreichen Listenplatz 7) anzutreten - unter anderem gegen eine Liste der Linkspartei. „Das Migrantenbündnis ist viel breiter aufgestellt“, sagt der Student. Die „bunte Liste“ des MBH decke zwölf Nationen ab. Der SPD sei er dann erst nachträglich beigetreten.
Der Austritt habe sie sehr überrascht, sagt Linke-Vorsitzender Patrick Gawliczek auf Anfrage. Denn: Kurz vor diesem Schritt habe sich Celik noch als Direktkandidat im Wahlbezirk Wanne-Mitte aufstellen lassen.
Das wird er nach der Zulassung der Linke-Wahlvorschläge durch den Wahlausschuss auch bleiben. Heißt: Die Stimmen für Celik in Wanne-Mitte werden der Linkspartei zugerechnet, auch wenn der Kandidat mittlerweile der SPD angehört. Dass Rasim Celik dann später auch noch der SPD beigetreten sei, habe sie noch mehr überrascht, so Gawliczek. loc