Herne. Der „Art Remix“ als Ableger der Herner Reihe „Hin&Herbert“ betrat am Samstag doppelt Neuland: Er fand im Netz statt - ohne Kontakt zum Publikum.
Der „Art Remix“ als Ableger der Reihe „Hin&Herbert“ betrat am vergangenen Samstag gleich doppelt Neuland: Zum einen musste die Veranstaltung von und für junge Künstler aufgrund der anhaltenden Corona-Maßnahmen in die Weiten des Internets weichen und damit einhergehend erstmals ohne den unmittelbaren Kontakt von Künstlern und Besuchern auskommen.
Über die Streaming-Plattform Twitch können sich die Zuschauer ab 19 Uhr live in das Geschehen im Alten Wartesaal einklinken und etwa den Sänger und Liedermacher Sven Pörsch in seine emotionalen Klangwelten begleiten. Bildende Kunst wird von den beiden jungen Künstlerinnen Johanna Falchi und Rebecca Kresimon geboten, von denen erstere vor aller Augen ein Stillleben malt während ihre Kollegin ihre Serie von Fotografien vorstellt, an denen sie etwa ein dreiviertel Jahr gearbeitet habe, erzählt die Psychologie-Studentin Rebecca Kresimon, bevor es „on Air“ geht.
Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, steht zum einen der LTE-Router des Wartesaal TVs zur Verfügung, als auch eine „Schaltzentrale“ inmitten des Saals, wo Monitore das Geschehen überschaubar machen und Techniker Luca Schmidt mit digitalen Soundreglern den Ton angibt. Für Mitorganisator und Moderator Stefan Bradler ist das neuartige Konzept weniger mit Problemen, als mit Herausforderungen verbunden, die es zu meistern gilt: „Streamen hat sich inzwischen etabliert, und wir haben überlegt, wie wir das selbst hinbekommen“, erzählt Stefan Bradler dessen erste Frage, die er sich mit seinem Team gestellt habe, gewesen sei, was sie überhaupt machen könnten.
Veranstaltung zeigt, wie der „Herbert“ in Zukunft aussehen könnte
Einer erster Testlauf, einen Monat zuvor, lief reibungslos und fand auch ohne Ankündigung vor immerhin 16 Zuschauern statt, wohingegen am Samstagabend durchschnittlich 150 Interessierte dabei sind und über Nachrichten im Chat mit den Moderatoren und der Veranstaltung partizipieren können. Schade sei es natürlich, keine direkte Publikumsreaktion zu erhalten, doch die ungewohnte Situation habe ihren ganz eigenen Reiz, so Stefan Bradler, wobei schon seit längerem die Idee im Raum stand, ein Werk direkt vor Ort entstehen zu lassen, wofür sich nun die Gelegenheit geboten hätte. Auch für zukünftige Projekte seien die ersten Schritte im Internet von Nutzen, da so ein alternative Aussicht aufgezeigt würde, wie der „Herbert!“ in folgender Zeit aussehen könne, so Stefan Bradler weiter.