Herne. Am 30. Mai dürfen Hallenbäder in NRW wieder öffnen. Das Wananas und das Lago bleiben aber vorerst (noch) dicht. Das ist der Grund.

Das Wananas in Herne öffnet am kommenden Wochenende doch noch nicht seine Pforten, auch das Lago bleibt weiterhin dicht. Geplant war bislang, dass zumindest das Wananas ab Samstag erstmals in der Corona-Krise wieder Schwimmfans hereinlässt. Das Lago sollte kurz darauf öffnen.

Ab Samstag, 30. Mai, so hatte die Landesregierung vor 14 Tagen angekündigt, dürfen auch Hallenbäder wieder aufmachen, nachdem Freibäder bereits für den 20. Mai grünes Licht für die Öffnung erhalten hatten. Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft, hätte beide Hallenbäder gerne geöffnet. Aber: Noch immer liege für eine Inbetriebnahme keine Verordnung des Landes vor, kritisiert er. Ohne entsprechende Regeln, sagt er zur WAZ, könne er die Hallenbäder aber nicht wie geplant öffnen.

Hernes Bäderchef: „Wir tappen völlig im Dunkeln“

Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft.
Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Das Freizeit-, Sport- und Schulschwimmbad Wananas in Wanne-Eickel, vor allem aber auch die Therme Lago hätten vielfältige Angebote und unterschiedliche Nutzerstrukturen. Da sei eine zuverlässige Grundlage, wie ein Betrieb in der Corona-Krise zu organisieren sei, zwingend erforderlich. Die aber liefere das Land nicht: „Wir tappen völlig im Dunkeln“, schimpft Przybyl. Obwohl die Bädergesellschaft vieles vorbereitet habe, um Schwimmen in Zeiten der Pandemie möglich zu machen, wisse die städtische Tochter nicht, ob die eigenen Planungen mit der (noch fehlenden) Landesverordnung übereinstimmten.

Das betreffe nicht nur Saunen, sondern auch Bereiche wie Rutschen, Kinderbecken, Umkleiden, Duschen, Gastronomie, Wassergymnastik oder Schwimmkurse. Von daher dürfte sich eine Wiedereröffnung sowohl für das Wananas als auch für das Lago im Gysenberg auf die Woche nach Pfingsten verschieben, sagt Przybyl.

Im Südpool soll die Hallensaison am Samstag beginnen

Im Südpool hat die Freibadsaison begonnen – mit strengen Regeln, damit sich niemand ansteckt.
Im Südpool hat die Freibadsaison begonnen – mit strengen Regeln, damit sich niemand ansteckt. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Für den Südpool sehe das Ganze aber erfreulicher aus. Dort ist das Freibad wie geplant entsprechend einer Landesverordnung für die Freibäder am 20. Mai geöffnet worden. Nun soll dort am Samstag auch wie geplant die Hallensaison beginnen: „Wir können die großen Flügeltüren aufmachen.“ Da es zurzeit noch kein Vereins- und Schulschwimmen gebe, könne das Hallenbad wie auch das Freibad von 12 bis 19 Uhr öffnen. Besucher könnten dabei die Infrastruktur des Freibades mit seinen Einzelumkleiden und abschließbaren Spinden nutzen, außerdem stünden dann einzelne Warmwasserduschen zur Verfügung.

Wenn auch das Hallenbad an der Bergstraße am Samstag öffnet, könnten auch wieder mehr Besucher in das Schwimmbad in Herne-Süd. Bislang dürfen maximal 200 Menschen aufs Gelände, ab Samstag dann bis zu 300, so der Bäderchef. Richtig voll wurde es im Südpool bislang aber nicht. Im Gegenteil: Gerade mal maximal 150 Besucher seien ins Freibad gekommen, kein Vergleich sei das zu den über 1500, die sonst bei schönem Wetter ins kühle Nass drängten. „Viele Menschen sind sehr zurückhaltend“, so Przybyl.

Einschränkungen beim Freibad-Besuch

Beim Besuch des Südpool-Freibades müssen sich die Gäste auf Einschränkungen einstellen. Es ist das einzige Schwimmbad, das in Herne zurzeit geöffnet hat. So müssen die Gäste an der Kasse ihren Namen und ihre Adresse hinterlassen und das Ganze mit einem Ausweis dokumentieren. Wenn sie später nach Hause gehen, werden sie „ausgetragen“.

Auf dem Gelände wurde ein „Einbahnstraßensystem“ eingerichtet, Schilder weisen den Gästen den Weg. Heißt: Besucher dürfen nur in eine Richtung laufen. Auch im Schwimmerbereich sollen die Besucher so geleitet werden, dass sie sich nicht entgegenschwimmen. Ebenso gibt es spezielle Ein- und Ausgänge an den Becken.

Liegen, Stühle und Tische dürfen noch nicht genutzt werden, Besucher können aber ihre eigenen Decken und Klappstühle mitbringen. Außerdem ist das Babybecken komplett dicht.

Er verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Neuerungen im Südpool. So würden die Jahreskarten um drei Monate, die Saison-Sommerkarten um einen Monat verlängert. Und: Ab Juni öffnet der Kiosk im Außengelände neu, diesmal unter neuer Regie von Norbert Menzel. Nicht zuletzt fänden im Außenbecken künftig mehrmals wöchentlich Aqua-Fitnesskurse statt, außerdem plant Hernes Bäderchef im Südpool die Einrichtung eines Beirates: Unterschiedliche Nutzergruppen wie Frühschwimmer, Gastronomiebetreiber, Familien und Vereinsvertreter sollen im Rahmen eines Südpool-Beirates in die weitere Entwicklung des Bades einbezogen werden.