Herne. Die Wewole-Stiftung plant eine umfassende Modernisierung ihres Stamm-Areals in Horsthausen. Investitionsvolumen bis zu 35 Millionen Euro.

Die Wewole-Stiftung plant in den kommenden fünf bis sieben Jahren eine umfassende Modernisierung ihres Stamm-Areals an der Langforthstraße in Horsthausen. Das Investitionsvolumen liegt bei bis zu 35 Millionen Euro. Am Freitag stellte Stiftungsvorsitzender Rochus Wellenbrock die zahlreichen Maßnahmen vor.

Mit der Veränderung des Geländes solle das Ziel umgesetzt werden, dass Menschen mit Behinderung an der Stadtgesellschaft teilhaben können. Deshalb sei ein zentraler Ansatzpunkt, dass Zäune und Tore wegfallen und das Gelände geöffnet wird.

Erster Schritt zur Umsetzung der Pläne soll der Bau eines Parkhauses sein

Außerdem hat die Stiftung eine Analyse durchgeführt, bei der der komplette Gebäudebestand durchleuchtet wurde. Die Fragen dahinter: Entsprechen sie noch energetisch, in ihrer Funktion oder mit Blick auf den Bedarf der Bewohner und Mitarbeiter den aktuellen Ansprüchen? Und da einige Gebäude aus den 70er-Jahren stammen, lautete die Antwort nicht selten: Nein. Aus dieser Analyse hat die Stiftung einen Masterplan für die zukünftige Gestaltung entwickelt.

Der erste wesentliche Schritt bei der Umsetzung könnte noch in diesem Sommer beginnen - mit dem Bau eines Parkhauses. Das soll direkt am Eingang entstehen. Die Idee dahinter sei, so Wellenbrock, das komplette Gelände von Autos zu befreien. Wellenbrock betonte, dass das Parkhaus nicht nur für die Stiftung sei, sondern für alle Bürger. Deshalb sei auch ein Parkabo für Quartiersbewohner geplant, aber auch für Besucher des Quartiers Elpeshof. Vom Parkhaus erhofft sich Wellenbrock eine spürbare Entlastung für die anderen Straßen. Mit Blick auf den Verkehr wünscht sich Wellenbrock eine Verkehrsberuhigung der Langforthstraße im oberen Bereich.

Stiftungsvorstand wird erweitert

Da die Wewole-Stiftung nach wie vor auf Wachstumskurs sei und das Finanzvolumen der Pläne groß, habe das Kuratorium genehmigt, den Vorstand um eine Person für Finanzen zu erweitern, teilte Wellenbrock mit.

Die Suche habe begonnen, eine Auswahl werde im Herbst geschehen.

Wäscherei soll in der Wanner Innenstadt einen neuen Standort finden

An der Schachtstraße soll eine Reihe mit alten Häusern abgerissen werden, dort soll ein Park entstehen, über den Besucher aufs Gelände gelangen. Ein Grund, um die Wewole zu besuchen, könnte ein offenes Speiseangebot sein. An der Ecke Langforthstraße/Schachtstraße soll ein prominentes Gebäude, in dem Kindergarten und Bildungszentrum unterkommen, dem Quartier „ein Gesicht“ geben, wie es Wellenbrock formulierte.

Stiftungsvorsitzender Rochus Wellenbrock
Stiftungsvorsitzender Rochus Wellenbrock © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Mit dem Abriss der Häuser an der Schachtstraße wird ein kleiner Dominoeffekt in Gang gesetzt: Ein Teil dieser Wohneinrichtungen soll dort neu entstehen, wo sich noch die Wäscherei befindet. Andere Wohneinrichtungen sollen über das Stadtgebiet verteilt werden. Diese Strategie der Dezentralisierung hat bereits begonnen. So entsteht an der Castroper Straße an der Stelle eines Schrotthauses ein Wohnhaus für Behinderte. Im Falle der Wäscherei trifft die Dezentralisierungsstrategie auf das Programm „Wanne 2020+“. Sie soll in die Wanner Innenstadt ziehen. Wellenbrock kann sich so etwas wie ein Waschcafé vorstellen.

Architektenwettbewerb und Bürgerbeteiligung

Für die Realisierung des Masterplans wird die Wewole einen Architektenwettbewerb starten. Liegen Ideen und Pläne vor, wird es vor deren Verabschiedung eine Anhörung der Anwohner geben. Bleiben die Kontaktbeschränkungen bestehen, denkt die Stiftung über eine digitale Bürgerbeteiligung nach - mit 3D-Schaubildern und der Möglichkeit für Kommentare auf der Wewole-Internetseite.

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Oberbürgermeister Frank Dudda freut sich über die positive Entwicklung für Elpeshof und Horsthausen. Er erinnerte daran, dass dort Wohnraum für Familien, aber auch für ältere und pflegebedürftige Menschen entsteht oder dass mit dem Netto neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen worden seien. Mit ihren Plänen setze die Stiftung ein deutliches städtebauliches Zeichen und mache einen weiteren Schritt zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen.