herne. . Konkrete Pläne für die „Neue Mitte Elpeshof“ stellte die SPD-Ratsfraktion vor. Die Informationsveranstaltung stieß auf große Resonanz.

„Endlich mal ein Hauptgewinn für Elpeshof!“ So bringt SPD-Ratsherr Walter Hanstein die Pläne für diesen Teil Horsthausens zu Beginn der Veranstaltung der SPD-Ratsfraktion am Donnerstag auf den Punkt. Zwei Stunden später dürften die meisten der rund 150 Besucher (!) in der Wewole-Caféteria an der Langforthstraße dieser These wohl zustimmen. Die Vorstellung der Projekte für die „Neue Mitte Elpeshof“ (SPD) auf dem bisherigen Schul- und Sportplatz-Areal Jürgens Hof löst im Detail allerdings auch Kritik und Bedenken aus.

Wohnbebauung

Andreas Häcker von der Firma Wilma Wohnen stellte die Pläne für den Bau von 26 Doppelhäusern und 23 Reihenhäusern vor.
Andreas Häcker von der Firma Wilma Wohnen stellte die Pläne für den Bau von 26 Doppelhäusern und 23 Reihenhäusern vor. © Sabrina Didschuneit

26 Doppelhäuser und 23 Reihenhäuser mit Wohnflächen von 127 bis 142 Quadratmeter plant Wilma Wohnen (Ratingen) neben dem neuen Netto-Markt am Jürgens Hof (siehe Grafik). Jedes Haus habe eine Garage plus einen Stellplatz, berichtet Wilma-Projektmanager Andreas Häcker. Baubeginn solle im 4. Quartal 2018 sein, die Fertigstellung sei für 2021/22 geplant. Preise bleibt Häcker auf Nachfrage schuldig. „Den Vertrieb wollen wir im Mai starten“, sagt er.

Pflegezentrum

Die Nachfrage nach Pflegeplätzen und barrierefreiem Wohnraum will Kontur Bau Vision (Hameln) befriedigen. Und zwar: durch ein Pflegezentrum mit 80 stationären und Kurzzeitpflege-Plätzen sowie einer Tagespflege mit 13 Plätzen. Eine Großküche werde ebenso integriert wie ein Café mit Verkaufsladen im Erdgeschoss, kündigt Alexander Voeth (Kontur Bau Vision) an. Für den Café-Bereich werde eine Kooperation mit Wewole angestrebt. Im 3. Obergeschoss seien zudem 17 barrierefreie Wohnungen vorgesehen. Bezugsfertig soll das Pflegeheim Ende 2019 sein. Auf dem Grundstück daneben plant der Investor einen weiteren Neubau mit 17 Wohnungen unterschiedlicher Größe - „nicht nur für Senioren“, so Voeth.

Netto-Markt

Ein „Netto-City-Markt“ mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche plus Café-Bereich soll die Netto-Filiale Langforthstraße ersetzen. Nach Ostern sollen die Bagger anrollen, die Eröffnung soll nach den Sommerferien stattfinden, so Marc Melchert (Netto). Er verspricht ein „neues Einkaufserlebnis“.

Sparkasse

Sparkassen-Sprecher Jörg Velling verteidigt die Schließung der Zweigstelle Langforthstraße 17. Sie hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber: Die Zahl der Kundenkontakte gehe dramatisch zurück. Und man bleibe ja mit einer SB-Filiale präsent.

Kritik und Bedenken

„Neue Mitte Elpeshof“: Schilder wiesen den Weg zur Veranstaltung im Wewole-Café. Die Resonanz übertraf am Donnerstagnachmittag alle Erwartungen.
„Neue Mitte Elpeshof“: Schilder wiesen den Weg zur Veranstaltung im Wewole-Café. Die Resonanz übertraf am Donnerstagnachmittag alle Erwartungen. © Sabrina Didschuneit

Die Entscheidung der Sparkasse stößt (erneut) auf massive Kritik. Vor allem für ältere Menschen sei dies nicht akzeptabel, so der Tenor. Und: Zur nächsten Sparkasse an der Horsthauser Straße führe keine Buslinie. Ein weiterer Knackpunkt ist die Verkehrssituation. Mehrere Bürger befürchten ein Verkehrs-Chaos durch die zusätzliche Bebauung. Die Stadt nehme diese Sorgen ernst, sagt Planungsamts-Chef Achim Wixforth. In der derzeit entstehenden Quartiersanalyse (siehe unten) werde man das Thema „in Gänze“ aufgreifen.

>> INFO

Karen Schulz vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung stellte in der Wewole-Caféteria die ersten Ergebnisse einer Quartiersanalyse für Elpeshof vor, die in ein Quartierskonzept münden soll. Das Neubaugebiet Jürgens Hof ist nur ein Teil dieser Fläche