Herne. Wie geht es in den Herner Schulen weiter? Welche Schüler dürfen wann wieder zur Schule? Das sagen Stadt und Lehrer zu den Maßnahmen des Landes.

Für viele Schüler endet am 4. Mai die Isolationszeit: Die Schulen sollen schrittweise wieder öffnen. Diese Entscheidung haben am Mittwoch Bund und Länder nach langen Gesprächen getroffen. NRW preschte am späten Mittwochabend dann vor: Für Abschlussklassen werden die Schulen bereits in der kommenden Woche öffnen. So sehen die Pläne konkret in Herne aus.

In den Grundschulen werden die 4. Klassen ab dem 4. Mai beginnen, erklärt Schulamtsleiter Andreas Merkendorf im Gespräch mit der WAZ. „Damit soll ihnen der Übergang in die weiterführenden Schulen ermöglicht werden.“ Ob direkt alle Fächer unterrichtet werden oder nur die Kernfächer, sei noch zu klären. „Die Eltern werden darüber rechtzeitig informiert“, so Merkendorf.

Knapp 3000 Schüler starten in Herne nächste Woche

Die weiterführenden Schulen starten bereits ab nächsten Donnerstag, 23. April, mit dem Unterricht – allerdings nur die Abschluss- und Abiturklassen. „Das betrifft in Herne etwas 2500 bis 3000 Schüler.“ Alle, die die Schule verlassen werden, sollten die Chance bekommen, sich auf die Prüfungen vorzubereiten und diese dann auch zu absolvieren, sagt der Schulamtsleiter.

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Am Montag, Dienstag und Mittwoch nächster Woche hätten die Schulleiter nun Zeit, Stundenpläne aufzustellen, so dass die geforderten Mindestabstände eingehalten werden können, und die Eltern zu informieren. Wie es mit den übrigen Schülern weitergehe, kann Merkendorf noch nicht sagen. „Das soll erst am 27. April in einer Konferenz der Kultusminister geklärt werden.“

Andreas Merkendorf, Leiter des Herner Schulamts.
Andreas Merkendorf, Leiter des Herner Schulamts. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Merkendorf sei überzeugt davon, dass mit weniger Kindern in den Klassen die Abstandsregeln einzuhalten seien. Nun sei es wichtig, die geforderten Hygienestandards bis Donnerstag zu gewährleisten. Dazu zählten unter anderem genügend Seife und Desinfektionsmittel, aber auch Toilettenpapier. „Darum wird sich nun das städtische Gebäudemanagement kümmern und die nötigen Dinge wie Desinfektionsmittel für die Herner Schulen bestellen“, so Merkendorf. Auch die Reinigungsintervalle der Gebäude würden nun angepasst.

Schüler sollen im „Schichtbetrieb“ unterrichtet werden

Nicole Nowak, Sprecherin der Herner Gymnasien, hält den Start nächsten Donnerstag für „ein straffes Programm“. Die ersten Planungen hätten begonnen. Gemeinsam mit den anderen Leitern der Gymnasien sei nun beschlossen worden, eine Kompaktwoche – die sowieso für die Zeit vor den Ferien geplant gewesen sei – nun stattfinden zu lassen. „In der Zeit werden die Schüler nur in ihren vier Abifächern unterrichtet“, so Nowak. „Das ist wichtig und zielführend.“

Generell sei sie von der Entscheidung, nicht alle Schüler am 4. Mai starten zu lassen, überrascht gewesen. „Es gibt noch sehr viel zu beachten, das wird nicht einfach.“ Neben Hygienevorschriften müsste nun ein Plan erarbeitet werden, wie die Schüler im „Schichtbetrieb“ in Kleinstgruppen unterrichtet werden können, damit die zwei Meter Mindestabstand eingehalten werden können. Zudem müssten Pausen überdacht und Räume nach jeder Benutzung gereinigt werden. Für Kollegen, die zur Risikogruppe gehören, müsse eine Vertretung organisiert werden. „Das ist ein wirklich besonderes Unterfangen und wir sind gespannt, was noch auf uns zukommen wird“, so Nowak.

Schulen wären überrumpelt gewesen

Bereits am Mittwochabend zeigte sich unter anderem Sylke Reimann-Perez, Schulleiterin der Mont-Cenis-Gesamtschule, ebenfalls glücklich darüber, dass der reguläre Schulbetrieb erst am 4. Mai und nicht bereits am kommenden Montag starten soll. „Das hätte uns überrumpelt“, so Reimann-Perez. Wie die Vorbereitungen auf das Abitur schon ab kommender Woche starten sollen, war ihr am Mittwoch jedoch noch unklar.

Am Donnerstagvormittag hatten die Herner Schulleiter in einer gemeinsamen Konferenz das weitere Vorgehen besprochen. Dort seien sich laut Merkendorf alle einig gewesen: „Das muss so gemacht werden.“ Alle Schulleiter hätten die sukzessive Öffnung begrüßt, so der Schulamtsleiter.

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