Herne. Ein 10-Jähriger Junge aus Herne möchte anderen Mut machen in dieser schwierigen Zeit. Jeden Tag näht er Sorgenfresser-Hasen und verschenkt sie.
Es ist eine besondere Aktion in Herne in einer schwierigen Zeit: Der 10-jährige Lukas aus Herne-Sodingen näht seit ein paar Tagen Sorgenfresser in Hasenform und verschenkt sie an seine Mitmenschen. „Wir haben uns über das Coronavirus unterhalten und darüber, dass viele Menschen nun sehr traurig sind, weil sie ihre Familien nicht sehen dürfen“, erzählt seine Mutter Jeniffer Reuber. Und so kam Lukas auf die Idee.
Vor gut einer Woche kramte seine Mutter die alte Nähmaschine der Oma, eine alte Elna aus dem Jahr 1978 aus dem Keller, um selbst Mundschutz für ältere Menschen in der Nachbarschaft zu nähen. Lukas habe immer daneben gesessen und wollte auch helfen, erzählt Jeniffer Reuber. Aber die Schutzmasken seien noch etwas zu schwierig gewesen. Deshalb überlegten sie sich etwas anderes.
Corona: Junge nährt Sorgenfresser in Hasenform
Sorgenfresser kannte er von seiner kleinen Schwester. Und da Ostern vor der Tür steht, war schnell klar, dass die „Sorgis“, wie Lukas sie nennt, in Hasenform daher hoppeln sollen. Seit vergangenen Dienstag setzt sich Lukas nun nach den Schulaufgaben an die Nähmaschine, trägt dabei einen Mundschutz. Und er näht mit großer Freude Häschen. Rund sieben Stück am Tag.
Und die hängt er alle in kleinen Tütchen an die Mauer ihres Hauses In der Tennscheuer mit einem Hinweis: „Hallo Du, nimm dir doch ein ,Sorgi’ mit!“ Sorgi soll der persönliche sorgenfressende Glücksbringer-Hase sein. Auch mehrere Sorgenfresser dürfe man sich mitnehmen, wenn man damit jemandem eine Freude machen könne. Geld möchte er dafür keines.
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Rührende Danksagungen
Seine Aktion kommt gut an. Rund 50 Häschen seien in den ersten Tagen bereits mitgenommen worden, einige Dankesbriefe habe er bekommen. „Ich bin 76 Jahre alt, gehe jeden Tag die Straße lang zum Friedhof und besuche das Grab meines Mannes“, schreibt ihm eine Frau. „Bin eigentlich immer traurig. Gestern war es aber anders. Dein ,Sorgi’ hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, und ,Sorgi’ wird nun mein ständiger Begleiter sein“, heißt es in dem Brief weiter. Auch weitere Passanten bedanken sich mit Briefen und Karten.
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Auch bei Facebook erntet Lukas großen virtuellen Beifall und einige Bestellungen. Manche Nutzer möchten die Sorgen-Hasen kaufen, andere Geld spenden, um damit diese tolle Aktion zu unterstützen. Aber das möchte die Familie Reuber nicht. „Wir verkaufen sie definitiv nicht“, sagt Mutter Jeniffer. Aber sie verschicken Sorgis auf Anfrage und bitten die neuen Besitzer, das Geld, was sie dafür geben möchten, dem nächsten Obdachlosen zu spenden.
Familie möchte kein Geld für die Sorgis
„Uns ist wichtig, dass es eine nette Geste ist“, sagt Jeniffer Reuber. „Und deshalb möchten wir kein Geld.“ Zwei Geldspenden, die im Briefkasten landeten, habe Lukas in neuen Stoff investiert, und die gute Resonanz auf sein Nähen findet der Schüler der Max-Wiethoff-Schule „total cool.“ Deshalb möchte er weiter nähen und noch möglichst vielen Menschen mit seinen Hasen in Krisenzeiten eine Freude bereiten.