Langenberg/Velbert. Die Sportfreunde Nizzatal aus Velbert-Langenberg bedanken sich mit selbst gebastelten Sonnenblumen bei Apothekern, Ärzten oder der Feuerwehr.

Große selbst gebastelte Sonnenblumen hängen seit Samstag im ganzen Stadtgebiet – in Apotheken und bei der Post, bei der Polizei und bei der Feuerwehr, an Ärztehäusern oder am Rathaus. „Danke für euren Einsatz, bitte bleibt gesund“ steht auf einem kleinen Schild, das unten an der Sonnenblume befestigt ist.

Die Idee dazu hatte der Udo Herrmann. Er ist „Präsi“ der Sportfreunde Nizzatal. „Einige unserer Mitglieder haben Kinder und die sitzen ja zu Hause“, sagt Herrmann. Also habe er sich gedacht: Wie kann man die jetzt sinnvoll beschäftigen?

Innerhalb von drei Stunden erste Ergebnisse

Noch mehr Sonnenblumen in Velbert: Udo Herrmann von den Sportfreunden Nizzatal war am Samstag fleißig unterwegs.
Noch mehr Sonnenblumen in Velbert: Udo Herrmann von den Sportfreunden Nizzatal war am Samstag fleißig unterwegs. © Udo Herrmann

Dienstagmorgen habe er dann in der WhatsApp-Gruppe des Vereins die Idee gepostet. „Um 8 Uhr, beim Kaffee“, erzählt der 56-Jährige. Schon um 11 Uhr „kamen die ersten Fotos, auf denen Kinder fertige Sonnenblumen in der Hand hielten. Da war ich schon gerührt.“

Gleichzeitig habe sich die Aktion verselbstständigt: „Manche haben gefragt, ob sie auch noch Glücksklee dazu basteln dürfen.“ Klar durften sie. Samstag dann hat Udo Herrmann die Blumen mit dem Dankesschildchen versehen und sich auf sein E-Bike gesetzt.

Knapp 50 Kilometer auf dem E-Bike

„Morgens um 10 bin ich los und war den ganzen Tag unterwegs“, erzählt Herrmann, der auch sonst immer samstags auf zwei Rädern unterwegs ist. Diesmal eben mit Rucksack und gebastelten Blumen. Knapp 50 Kilometer habe er zurückgelegt, „nicht so viel wie sonst und auch deutlich langsamer.“

Dabei habe er gut sichtbar ein Trikot der Sportfreunde Nizzatal getragen, „damit die Leute mich auch erkennen, ich war schließlich mit Fahrradhelm und Sonnenbrille unterwegs.“ Die Aktion hat der Langenberger Kleinverein – die Sportfreunde Nizzatal haben aktuell 25 Mitglieder – unter das Motto „Velbert blüht auf – Wir sagen Danke“ gestellt.

„Andere dürfen die Aktion gerne kopieren“

„Am Wochenende sollte ja eigentlich das Frühlingsfest der Stadt in Velbert stattfinden. Das Motto lautete ,Velbert blüht auf’. Daran wollten wir anknüpfen.“ Er sei sich sicher, sagt Udo Herrmann, „dass ich längst nicht alle erreicht haben, die ein Dankeschön verdient haben.“ Aber mehr Bastelei habe er von seinen Vereinskameraden nicht verlangen können.

„Dafür dürfen andere gerne unsere Aktion kopieren“, sagt der Vereins-„Präsi“. „Kita-Kinder, die zu Hause sitzen oder andere Gruppen zum Beispiel.“ Die Reaktionen auf die Sonnenblumen sind bislang ausschließlich positiv, berichtet Udo Herrmann. „Ob bei Facebook oder im realen Leben, viele finden das gut.“ Und auch, als er Sonntag noch ein paar restliche Blumen verteilt hat, „hingen die anderen noch. Das finde ich schön.“

Spontangespräche mit Feuerwehr und Polizei

Die Sportfreunde Nizzatal 1974 e. V.

Die Sportfreunde Nizzatal 1974 sind aus einer Hobbygruppe hervorgegangen . „Eigentlich waren das Hobbyfußballer, aber um Sportstätten zu nutzen, musste ein Verein her“, sagt der aktuelle „Präsi“ Udo Herrmann.

In den Anfängen seien viele Feuerwehrleute, Polizisten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung beim Training dabei gewesen. „Mittlerweile sind auch die Söhne schon dabei, aber auch wieder aktive Polizisten“, sagt Herrmann.

Das jüngste Mitglied sei um die 20, das älteste gerade 70 geworden. 25 Mitglieder haben die Sportfreunde Nizzatal aktuell.

Auf seiner samstäglichen Radtour hatte der Unternehmer auch noch ein paar nette Begegnungen: Auf der Polizeiwache habe man ihm spontan Klebeband angeboten, um die Blume aufzuhängen. „Hatte ich natürlich dabei“, sagt Herrmann. Außerdem wollte er die Dankbezeugung mit Kabelbinder an der Schranke anbringen – „damit die Menschen das auch sehen.“ Irgendwann könnten die Polizisten die Blume ja dann in den Pausenraum hängen.

Und auch bei der Feuerwehr gab’s kurzen Kontakt: „Die haben gesehen: Da fummelt einer an der Schranke rum. Da kamen dann zwei Jungs raus und haben geschaut, was ich da so mache.“ Ein kurzes Gespräch und der kleine Hinweis, dass er selbst 30 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr gewesen sei – und schon war alles paletti.