Herne. Im Herner Südpool regt sich Protest gegen die eingeschränkte Öffnungszeit am Samstag: Die Stammgäste übergaben eine Liste mit 171 Unterschriften.
Seit zwei Wochen herrscht Unruhe im Herner Südpool. Die freie Schwimmzeit am Samstag ist auf anderthalb Stunden am frühen Morgen begrenzt worden. Nur noch von 6.30 bis 8 Uhr ist das Schwimmbad an der Bergstraße für die Allgemeinheit geöffnet. Danach gehört es bis zum Abend den Vereinen. Die vereinslosen Schwimmer wollen das nicht hinnehmen: Sie haben 171 Unterschriften gesammelt und am Dienstag an Angelika Kurzawa vom Betreiber Stadtwerke übergeben.
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Familien nutzen den Samstag für einen Besuch im Schwimmbad
„Die Badegäste sind sehr unzufrieden“, fasst Wilfried Kohs als ihr Sprecher die Stimmung zusammen. Gerade am Samstag hätten viele Familien Zeit, zusammen ins Schwimmbad zu gehen, und der Südpool werde als Familienbad gehandelt. Doch es sind auch andere Nutzer, denen der Samstag fehlt: Ältere Gäste wie die Besucherin, die sich seit Jahren samstags um 8.30 Uhr mit ihren Bekannten im Herner Südpool trifft.
„Wir sind eine Gruppe von ungefähr 30 Leuten und wir haben alle Dauerkarten“, sagt sie. Dass montags geschlossen sei, daran hätten sie sich gewöhnt, dazu kämen hin und wieder Einschränkungen durch Wettkämpfe am Sonntag. Dass sie aber nun noch den Samstag opfern sollten, sähen sie nicht ein. „Wir kriegen einfach einen ganzen Tag weggenommen.“ Auch mittwochs nachmittags, donnerstags und freitags wird das Schwimmbad durch Vereine (mit)genutzt.
Ausgehandelt haben den aktuellen Zeitplan der Stadtsportbund, die Stadt und die Stadtwerke. Interesse des Stadtsportbundes war es, die zehn Vereine, die bisher die Woche über im Otto-Hahn-Gymnasium trainiert haben, während der achtmonatigen Sanierung des Schulbeckens anderswo unterzubringen. Nachdem zunächst Samstag und Sonntag im Gespräch gewesen seien, habe man nur den Samstag genommen, sagt Hans-Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbundes, als „Tag mit den wenigsten Besuchern“. Er spricht von „unter 250 mit den Frühschwimmern“. Auch die Vereine hätten Verzicht geleistet. Karpinski: „Wir haben nicht alles auf Sie abgeladen.“
Erneute Beratung der Verantwortlichen im April
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„Wir werden uns bis Ende März die Zahlen angucken“, versprach Angelika Kurzawa (Stadtwerke). Dann werde man noch einmal mit dem städtischen Fachbereich Sport, dem Stadtsportbund und der Herner Bädergesellschaft beraten. „Von den Badegästen ist keiner dabei“, kritisierte Wilfried Kohs. „Wir möchten auch gehört werden.“ Am 29. Februar, dem ersten Samstag mit neuer Regelung, waren nur 160 Vereinsschwimmer gezählt worden.
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Zusammen mit der Unterschriftenliste überreichte Wilfried Kohs der Stadtwerke-Sprecherin ein Positionspapier. Darin schlagen die vereinslosen Schwimmerinnen und Schwimmer u.a. vor, am Samstag zusätzlich Bahnen für die Schwimmvereine abzuteilen, was laut Angelika Kurzawa allerdings von den Schwimmmeistern aus Sicherheitsgründen abgelehnt werde.
Das Bad für alle samstags wenigstens bis 10 oder 11 Uhr zu öffnen, war ein weiterer Vorschlag, der beim Ortstermin mehrfach laut wurde. Mit der Öffnung des Freiluftbetriebes zum 1. Mai haben die Stammschwimmer nach eigenem Empfinden nur wenig gewonnen: Sie dürfen dann zwar das Becken draußen, aber nicht die Umkleiden und Duschen im Südpool benutzen.