Herne. Ohne die Kulturinitiative könnte in Herne manches Kulturprojekt nicht realisiert werden. Was die Sponsoren 2020 unterstützen wollen.

Die Kulturinitiative Herne unterstützt in diesem Jahr 45 Kulturprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von fast 260.000 Euro. Dies haben die Vereinsmitglieder auf ihrer jüngsten Versammlung einstimmig beschlossen. Damit greift der Zusammenschluss kulturfreundlicher Herner Unternehmer noch einmal deutlich tiefer in die Tasche als im vergangenen Jahr, als 35 Projekte mit 166.000 Euro gefördert wurden.

Ilsuk Lee von der Kunstakademie Münster in der Künstlerzeche, wo er 2019 Kunstförderpreis Junge Positionen NRW bekam, den die Kulturinitiative sponsert.
Ilsuk Lee von der Kunstakademie Münster in der Künstlerzeche, wo er 2019 Kunstförderpreis Junge Positionen NRW bekam, den die Kulturinitiative sponsert. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Schwerpunkt Jugendkultur

Die Bandbreite ist groß und berücksichtigt unterschiedlichste Kultursparten. Ein Förderschwerpunkt sind traditionell Jugendkulturprojekte wie das Schultheaterfestival oder der Herner Jugendkulturpreis „Herbert“ oder Veranstaltungen im Alten Wartesaal. Außerdem werden wieder etablierte Formate und Veranstaltungen gefördert, beispielsweise das „Nightlight-Dinner“, das Kulturfestival und die Herner Kulturschiffe oder die Tage alter Musik.

Aber auch neue, ganz aktuelle Projekte stehen 2020 auf der Liste, so etwa „Schweinemai - 40 Jahre danach“: 1980 im Wanner Saalbau initiiert, erlebt das Musik-Format ein Revival. Die Initiative Musik und Kunst Wanne-Eickel plant am 9. Mai mit der Künstlerzeche eine Jubiläumsveranstaltung in der Maschinenhalle auf Unser Fritz. Es sind viele der damals teilnehmenden Musiker dabei, dazu soll das Rockbüro eine junge Band vermitteln. 2500 Euro gibt die Kulturinitiative dazu.

Stadthistoriker Ralf Piorr (re.) bei „WAZ öffnet Pforten“ im Katastrophenschutzbunker. Er soll 2020 zum Ausstellungsort für ein 80er-Jahre-Projekt werden.
Stadthistoriker Ralf Piorr (re.) bei „WAZ öffnet Pforten“ im Katastrophenschutzbunker. Er soll 2020 zum Ausstellungsort für ein 80er-Jahre-Projekt werden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Neue Formate bekommen Geld

5000 Euro hat die Kulturinitiative dem Ausstellungsprojekt „Immer wieder aufstehn - Die Achtziger“ zugesagt. Das Emschertal-Museum plant, den stillgelegten Katastrophenschutz-Bunker der Stadt Herne ab Herbst 2020 als spektakulären Ausstellungsort zu nutzen. Das Projekt soll die Zeit von 1980 bis 1990 für die lokale Geschichtsschreibung aufarbeiten.

Oder: 2000 Euro gehen an das Projekt „Pangalaktisches Theater meets das Correctiv“. Mit Hilfe des Recherchezentrums Correctiv wurde eine multimediale Theaterarbeit zum Thema Wohnen entwickelt - mit Masken, Menschen, Puppen und viel Musik. Das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e. V. (Fidena) initiierte die Zusammenarbeit und übernimmt die Koproduktion des Stückes.

Fördermittel für Kunst, Konzert, Literatur und Film

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Auf 8000 Euro darf sich das „Ruhr Ding: Klima“ im Alten Wartesaal, dem ehemaligen McDonalds-Lokal und dem Heimatmuseum freuen, und das Konzert „El Male Rachamim – Gott des Erbarmens“ mit Werken jüdischer Komponisten am kommenden Samstag, 29. Februar, 18 Uhr, in der Aula der Städt. Musikschule Herne wird ebenso gefördert wie die Literaturhaustage im April.

Dank an die Mitglieder

Michael Benkert, der Vorsitzende der Kulturinitiative, richtete bei der Versammlung einen großes Dankeschön an alle Mitglieder, ohne deren finanzielles Engagement viele Projekte und Veranstaltungen in Herne nicht zu realisieren gewesen wären.

Ein besonderer Dank ging an die Herner Sparkasse und ihre Stiftung für Kunst und Kultur sowie die Stadtwerke Herne, welche einmal mehr den Löwenanteil des Fördervolumens getragen haben.

Einen besonders hohen Sponsoringbetrag, 50.000 Euro, hat die Kulturinitiative dem Internationalen Mediadesign Festival „Wonderful World“ in Aussicht gestellt, das die Mediadesign Hochschule Berlin und das Deutsch-Chinesische Bildungswerk in Kooperation mit der Stadt Herne veranstalten. Wegen des Corona-Virus wurde es allerdings von Mai auf voraussichtlich November verschoben. Bisweilen wird auch eine Reparatur unterstützt, so etwa die zweier Lichtkunstobjekte an der Bahnhofstraße für 19.000 Euro.