Herne. Das Pilotprojekt „Ruhrgebiet besser machen“ kommt in Schwung. Zahlreiche Herner haben schon Vorschläge gemacht. Eine kleine Auswahl.
Die Brost-Stiftung hat vor einigen Wochen das Pilotprojekt „Ruhrgebiet besser machen“ gestartet. Zentraler Bestandteil dabei ist die Bürgerbeteiligung. Die stößt in Herne schon jetzt auf rege Resonanz. Die Brost-Stiftung teilt mit, dass zahlreiche weitere Ideen eingegangen sind, wie man Herne besser machen könnte. Eine Auswahl.
Eingezäunte Hundewiese
Kerstin Dannowski schlägt eine eingezäunte Hundewiese vor. „Auf den bisherigen Wiesen ist ein geschützter Freilauf nicht möglich. Am Westring ohne Zaun gelegen, im Park direkt gegenüber der Ballspielfläche für Kinder. Es ist schon traurig, dass man auf die Angebote in Nachbarstädte oder private Ausläufe zurückgreifen muss“, schreibt sie.
Wasserbehälter, die für jeden zugänglich sind
Alfred Apel schlängt für jedermann zugängliche Wasserbehälter vor, um bei Trockenheit als Bürger beim Gießen helfen zu können. Als Beispiel nennt er den Silberlindenweg in Sodingen. Dort wurden vor wenigen Jahren eine Reihe von fast 50 Silberlinden gepflanzt. Als Jungbäume hätten sie im letzten Sommer unter Hitze und Trockenheit gelitten. Natürlich seien sie vom Grünflächenamt der Stadt immer wieder mal gegossen worden. Würde an diesem Ort (oder an vergleichbaren anderen Punkten) Wasserbehälter stehen, könnten Bürger beim Gießen mithelfen. Da der genannte Weg zum Teil einige hundert Meter von den Bebauungen entfernt liegt, ist das Tragen von vollen Wassereimern oder Gießkannen von den Häusern und Wohnungen aus kaum zumutbar. Aber von einem gefüllten Wasserbehälter aus wären die Wege deutlich kürzer und die Bereitschaft beim Mithelfen (hoffentlich?) größer.
Sammeltonne für defekte Elektrokleingeräte
Mathias Grunert, Bezirksbürgermeister in Sodingen, möchte eine Sammeltonne für defekte Elektrokleingeräte. Anders als in anderen Stadtbezirken gebe es in Sodingen keinen Sammelpunkt bzw. keine Sammeltonne zur Entsorgung defekter oder ausgemusterter Elektrokleingeräte (wie am Bürgerlokal Wanne, dem Haus der Natur oder bei der Verbraucherzentrale Herne).
Überdachte Markt- oder Ausstellungsfläche
Ilona Zimmer schwebt eine überdachte Markt- oder Ausstellungsfläche nach dem Vorbild in Frankreich oder Großbritannien vor. Ausgestaltet könnte sie sein wie ein großer Gartenpavillon ohne Wände aus wetterfestem Material, fest verankert, auch mietbar für Vereine oder Privatpersonen oder Gewerbe als Flohmarkt, Präsentationsfläche, sonst Wetterschutz für Bürger, Schattenspender etc. Nutzbar am Europaplatz für europäische Ländertage, Außenfläche mit Kirche oder Museum. Erweitert auf alle Stadtteile als rotierender Snackpoint mit Foodtruck.
Kneipengespräche in den Stadtteilen starten am 19. Februar
Bei den Kneipengesprächen in den Stadtteilen sollen sich die Teilnehmer zu Thementischen zusammenfinden. Deshalb geht es nicht ohne Anmeldung per Telefon (0201-749936-16) oder auf der Homepage: www.ruhrgebietbessermachen.de.
Die Termine: 19. Februar, 19 Uhr: Zum krummen Hund, An der Cranger Kirche 1; 26. Februar, 19 Uhr: Gaststätte An der Stadtgrenze, Bahnhofstraße 287; 27. Februar, 19 Uhr: Haus Stolpe, Händelstraße 26; 2. März, 19 Uhr: Gaststätte Heinrich, Heinestraße 5; 3. März, 19 Uhr: Schacht V, Edmund-Weber-Straße 178; 4. März, 19 Uhr: Holsterhauser Hof, Gartenstraße 8; 9. März, 19 Uhr: Zille, Willi-Pohlmann-Platz 1; 10. März, 19 Uhr: Kulturbrauerei Hülsmann, Eickeler Markt 1.
Bemalte Stromkästen
Edeltraud Krause möchte Kunst auf Stromkästen. Dazu könne man einen Malwettbewerb für Schüler der Jahrgänge 8 bis 10 der Herner Schulen ausschreiben, bei dem Kabelverteilerschränke von Graffitikünstlern gestaltet werden. Dazu werden Entwürfe von Schülern im Stromnetzgebiet Herne gesammelt. Eine Jury bewertet die Bilder, und es könnten Gewinne an die teilnehmenden Schulen ausgegeben werden.
Auch interessant
Vorschläge sollen weiterentwickelt werden
Auf der Plattform „www.ruhrgebietbessermachen.de“ können weitere Ideen beigesteuert werden. Der nächste Schritt sind die Kneipengesprächen. Auch dort können Kritik und Anregungen geäußert werden. Die Gespräche am Tresen sollen sich um die Themen Mobilität, Soziales und Wohnen, Umwelt, Wirtschaft und Integration drehen. Laut Brost-Stiftung soll es auch eigene Beteiligungsformate für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund geben. Nach dieser ersten Phase diskutieren die Teilnehmer der Kneipengespräche die Ergebnisse, mit dem Instrument einer Ideenwerkstatt sollen die Lösungsvorschläge weiterentwickelt und konkretisiert werden. Im Sommer sollen bei einer großen Konferenz die besten Zukunftsideen vorgestellt werden. Gemeinsam mit der Politik und den Verwaltungsspitzen sollen die Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert und vorangetrieben werden.